Mögliche Einmischung in US-Wahl Kreml weist Vorwürfe aus Mueller-Bericht zurück

Moskau · Der Bericht von US-Sonderermittler Robert Mueller sorgt für ein kritisches Echo aus Moskau. Der Kreml weist weiter jede Form einer möglichen Einmischung in den US-Wahlkampf von 2016 zurück.

 Der Kreml in Moskau (Archivfoto).

Der Kreml in Moskau (Archivfoto).

Foto: AFP/ALEXANDER NEMENOV

„Wie jeher akzeptieren wir derartige Anschuldigungen nicht“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Muellers Bericht behaupte, dass Moskau sich eingemischt habe. Dafür habe der Ermittler aber weiterhin keine Beweise vorgelegt. Treffen zwischen russischen und amerikanischen Geschäftsleuten überhaupt als Versuche zu erwähnen, sei schlicht „absurd“.

„Niemand hat hier irgendjemandem geschadet“, sagte der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin der Agentur Tass zufolge. Es sei nun mal Teil ihrer Arbeit, solche Kontakte zu pflegen. Russland tue dies auch mit anderen Ländern in dieser Form. „Geschäftsleute arbeiten nun mal so.“

Mueller hatte unter anderem fast zwei Jahre lang untersucht, ob das Team von US-Präsident Donald Trump geheime Absprachen mit Vertretern Russlands getroffen hat. Mueller legt dar, dass Personen mit Verbindungen zur russischen Regierung sich schon im Sommer 2015 für Trump als Kandidaten der Republikaner interessiert hätten. Er identifizierte „zahlreiche“ Kontakte zwischen Trumps Wahlkampflager und Vertretern Russlands vor und nach der Wahl. Darunter waren demnach Geschäftskontakte und Treffen politischer Natur. Die Beweise reichten aber nicht für den Nachweis einer Straftat aus.

Russische Politiker betonten, man solle sich keine Illusionen machen, dass die angeschlagenen Beziehungen bald neuen Aufwind bekämen. „Die Amerikaner wollen auch weiter nicht mit uns zusammenarbeiten. Wir bedauern das sehr“, sagte auch Peskow. Russland habe den USA mehrere Vorschläge gemacht. Washington habe aber auf keine der Initiativen reagiert. „Das kann keinesfalls im Interesse beider Länder und der ganzen Welt sein.“

Nach der Veröffentlichung des Mueller-Berichts lässt sich in jedem Fall sagen: Der Sonderermittler skizziert in vielen, auch in bislang unbekannten Einzelheiten, wie energisch sich Trump gegen die Nachforschungen stemmte.

(hebu/dpa)
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