Deutsche Behörden Mossad hinter Mord in Dubai vermutet

Hamburg/Köln (RPO). Die deutschen Sicherheitsbehörden gehen nach Medieninformationen davon aus, dass der israelische Geheimdienst Mossad hinter dem Mordanschlag auf den Hamas-Funktionär Mahmud al-Mabhuh in Dubai steht. Die Indizien seien erdrückend, berichtete ein Nachrichtenmagazin am Samstag vorab.

So soll nach "Spiegel"-Informationen die "Kidon"-Einheit des Mossad das Attentat ausgeführt haben, die in der Vergangenheit bereits für mehrere spektakuläre Liquidationen verantwortlich war.

Offenbar habe der israelische Geheimdienst für die Kommandoaktion gezielt einen echten deutschen Pass eingesetzt, der bereits 2009 in Köln ausgestellt worden war. Die Staatsanwaltschaft Köln habe deshalb Ende vergangener Woche ein Ermittlungsverfahren wegen "mittelbarer Falschbeurkundung" eingeleitet. Die Bundesanwaltschaft prüfe derzeit noch, ob sie das Verfahren wegen des Verdachts der geheimdienstlichen Agententätigkeit übernimmt.

Deutscher Pass vermutlich echt

Im Frühsommer des vergangenen Jahres war laut Zeitschrift ein Israeli namens Michael Bodenheimer beim Kölner Einwohnermeldeamt vorstellig geworden und hatte deutsche Reisedokumente beantragt. Gegenüber den Behörden habe er die Hochzeitsurkunde seiner Eltern sowie einen Ende 2008 in Tel Aviv ausgestellten israelischen Pass vorgelegt und auf die deutschen Wurzeln seiner Familie verwiesen, die von den Nazis verfolgt worden sei. Am 18. Juni 2009 hätten die deutschen Behörden Bodenheimer die gewünschten Dokumente ausgestellt.

Mit dem Pass sei am 19. Januar einer der mutmaßlichen Mossad-Agenten in Dubai eingereist. Unter der Meldeadresse in Köln lebt nach Recherchen des "Spiegel" kein Mann namens Bodenheimer. Die Spur des mutmaßlichen Mossad-Agenten verliere sich in der israelischen Stadt Herzlija, wo er bis Juni vergangenen Jahres gewohnt haben soll.

(DDP/felt)
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