"Innere Angelegenheit des irakischen Volkes" Moskau will Saddam vor Gericht im Irak sehen

Moskau (rpo). Nach russischer Auffassung soll Saddam Hussein vor ein Gericht im Irak gestellt werden. "Es ist eine innere Angelegenheit des irakischen Volkes, ein Urteil über das frühere Regime und seine Führer zu fällen", sagte der russische Vizeaußenminister Juri Fedotow

Dafür müsse aber die volle völkerrechtliche Souveränität des Iraks wiederhergestellt werden, forderte Fedotow. Russland hoffe auf eine Stabilisierung der Lage im Irak nach der Festnahme Saddams.

Auch der irakische Außenminister Hoschiar Sibari hat verlangt, dass Saddam Hussein im Irak selbst der Prozess gemacht wird. "Wir als Iraker glauben, dass Saddam vor ein irakisches Gericht gestellt werden sollte", sagte der Minister am Montag der BBC in einem Interview.

Die Lage im Irak sei nicht zu instabil für einen solchen Prozess, und das eigens für Kriegsverbrechen eingerichtete Tribunal sei dafür geeignet. "Es würde internationale Beobachter geben, und wir würden internationale Gutachten einholen, damit dieser Prozess gerecht ablaufen würde", sagte Sibari weiter.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International bezweifelte die Zuständigkeit eines solchen Tribunals. Sie forderte, dass Saddam als irakischer Oberbefehlshaber als Kriegsgefangener zu behandeln sei. Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes müssten sofort Zugang zu dem ehemaligen Diktator bekommen.

Außerdem müsse er wie jeder, der einer kriminellen Handlung verdächtigt werde, nach internationalem Recht behandelt werden. Er dürfe nicht schlecht behandelt oder gefoltert werden, müsse einen Verteidiger und einen gerechten Prozess bekommen.

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