US-Republikaner bezeichnet Obama-Wähler als Opfer Mitt Romney nennt Aussage "nicht elegant"

Costa Mesa · Amerika spricht über den jüngsten verbalen Aussetzer von Mitt Romney. Dieser hatte die Wähler von Barack Obama, und somit rund die Hälfte der wahlberechtigten Amerikaner, als "Opfer" bezeichnet. Am Dienstag rief Romney eiligst eine Pressekonferenz ein.

Die Aussage sei zwar "nicht elegant" gewesen, dass knapp die Hälfte der US-Wähler "Opfer" seien und so oder so für seinen Kontrahenten Barack Obama stimmen würden, sagte Romney auf einer eilig angesetzten Pressekonferenz in Los Angeles. Er habe aber den "politischen Prozess" beschrieben, welche Wähler er im Wahlkampf auf seine Seite ziehen könne.

Das US-Magazin "Mother Jones" hatte zuvor auf seiner Internetseite Auszüge eines Videos veröffentlicht, das eine Rede Romneys vor reichen Spendern der Republikaner zeigt. Darin sprach er über jene "47 Prozent der Menschen", die im November ohnehin für den amtierenden Präsidenten Obama stimmen würden, die selbsterklärte "Opfer" seien, Ansprüche auf staatliche Leistungen erhöben und keine Einkommenssteuern zahlten.

"Mein Job ist nicht, mich um diese Leute zu kümmern", sagte Romney. "Ich werde sie niemals überzeugen, persönlich Verantwortung zu übernehmen und für ihre Leben zu sorgen."

Auf der Pressekonferenz am Montag sagte ein nervös wirkender Romney, "der Präsident hat seine Gruppe, und ich habe meine Gruppe". Seine Spender wollten wissen, welche Chancen er habe, die Wähler auf seine Seite zu ziehen. "Darauf war meine Aussage gerichtet." Sollte er gewählt werden, werde er "allen Amerikanern helfen", versicherte Romney.

Er wies darüberhinaus einen Bericht des Onlinemagazins "Politico" zurück, wonach sein Wahlkampfteam zutiefst zerstritten sei. "Ich habe einen blendenden Wahlkampf. Meine führenden Wahlkämpfer arbeiten außerordentlich gut zusammen.
Ich arbeite gut mit ihnen."

Im Duell zwischen Obama und Romney hatte es lange Zeit nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen bei den Wahlen am 6. November ausgesehen. Eine ganze Reihe von Pannen im Romney-Wahlkampf warf den Herausforderer im Kampf um das Weiße Haus jedoch zurück.

50 Tage vor dem Urnengang liegt der Präsident nun in landesweiten Umfragen sowie in mehreren möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaaten spürbar vorn.

(AFP)
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