Abschrift des Gesprächs veröffentlicht Trump hat Ukraine in Telefonat zu Ermittlungen gegen Biden ermuntert

Washington · Der US-Präsident hat in einem Telefongespräch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj Ermittlungen angeregt, die seinem Rivalen Joe Biden schaden könnten. Ein mögliches Amtsenthebungsverfahren wurde von den Demokraten bereits am Dienstag eingeleitet.

 US-Präsident Trump bei einem Treffen in New York. (Archivfoto)

US-Präsident Trump bei einem Treffen in New York. (Archivfoto)

Foto: AP/Evan Vucci

Das geht aus einer am Mittwoch vom Weißen Haus veröffentlichten Abschrift des Gesprächs vom 25. Juli hervor. Bei Trumps Erwähnung von Biden geht es um frühere Geschäfte von dessen Sohn in der Ukraine. Biden soll ihn damals als Vizepräsident vor Korruptionsermittlungen geschützt haben, indem er die Entlassung eines Staatsanwalts veranlasste.

„Es wird viel über Bidens Sohn geredet, dass Biden die Ermittlungen gestoppt hat, und viele Leute wollen das genauer wissen“, sagte Trump demnach. Er bat Selenskyj, den ukrainischen Generalstaatsanwalt einzuschalten. In dem Telefonat mit Selenskyj sagte Trump weiter, es wäre gut, „wenn sie das prüfen könnten ... es klingt für mich schrecklich“. Biden weist die Vorwürfe als gegenstandslos zurück.

Die Demokraten im Repräsentantenhaus hatten am Dienstag die Vorbereitungen für ein Amtsenthebungsverfahren eingeleitet. Sie werfen ihm wegen des Umgangs mit der Ukraine Verfassungsbruch vor. Den Demokraten zufolge soll Trump versucht haben, mit Hilfe einer ausländischen Regierung den US-Wahlkampf zu beeinflussen. Trump wollte mit der Veröffentlichung der Mitschrift die Vorwürfe der Demokraten entkräften. Er weist die Vorwürfe zurück und spricht von einer bösen Kampagne der Demokraten.

Auch der ukrainische Präsident Selenskyj hat sich mittlerweile zu den Vorwürfen geäußert. "Niemand kann mich unter Druck setzen, weil ich der Präsident eines unabhängigen Landes bin", sagte der ehemalige Fernsehkomiker am Mittwoch in einem Interview. "Der einzige Mensch, der Druck auf mich ausüben kann, ist mein sechsjähriger Sohn."

(anst/dpa/AFP)
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