So bunt kann der Protest in der Ukraine sein Mit Blumen und Musik gegen die Regierung

Kiew · Mehr als zwei Wochen dauern sie nun schon an, die Proteste der Opposition in der Ukraine. Sie wollen Neuwahlen, sie wollen einen Kurs in Richtung EU. Und sie gehen dafür zu Tausenden auf die Straße. Dass sie eine friedliche Lösung wollen, demonstrieren manche auch unmittelbar vor Ort – und direkt vor den Augen der Sicherheitskräfte.

So bunt ist der Protest in der Ukraine
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Mehr als zwei Wochen dauern sie nun schon an, die Proteste der Opposition in der Ukraine. Sie wollen Neuwahlen, sie wollen einen Kurs in Richtung EU. Und sie gehen dafür zu Tausenden auf die Straße. Dass sie eine friedliche Lösung wollen, demonstrieren manche auch unmittelbar vor Ort — und direkt vor den Augen der Sicherheitskräfte.

Am Sonntag hatte Kiew eine der größten Massenproteste des Jahres erlebt — und das trotz klirrender Kälte. Die Menschen strömten ins Zentrum, folgten dem Aufruf des früheren Außenministers Arseni Jazenjuk, das Regierungsviertel zu blockieren. Weit kommen sie nicht, denn die Ministerien sind, seit es dort vor einer Woche zu Ausschreitungen kam, durch Polizeibusse und Einsatzkräfte doppelt abgesichert.

Und da stehen sie dann dicht an dicht, die Uniformierten. Ihnen gegenüber die Reihen der Opposition. "Wir werden friedlich siegen", hatte das Gesicht der Oppositionellen, Vitali Klitschko, gesagt. Und mancher Demonstrant möchte dies auch vor Ort zeigen. Aus den Reihen der Demonstrierenden tritt plötzlich eine Gruppe Frauen hervor. Sie alle sind traditionell gekleidet, viele haben Blumenkränze in den Haaren.

Auch in den Händen tragen sie Blumen, die sie an Polizisten überreichen. Pappschilder in Form von Herzen oder Tauben werden den Uniformieren entgegengehalten. Die Frauen stellen sich direkt vor sie, lächeln sie an, sagen ihnen "Greift uns nicht an!" Andere legen direkt zu Füßen der Einsatzkräfte Blumen nieder, manchmal in Form von Schriftzügen wie "Schlagt uns nicht!"

Und dann steht plötzlich ein Klavier den regungslosen Ordnungskräften gegenüber. Die Musik soll die Herzen erwärmen, hat es den Anschein. So wie damals in Istanbul, als plötzlich inmitten der Proteste ebenfalls ein Mann einfach Klavier spielte. Das Piano in Kiew aber sieht dann doch ganz anders aus und macht das Anliegen der Demonstranten noch einmal deutlich: Denn es ist nicht nur in den Farben des Landes angemalt worden, sondern es ziert auch das Symbol der EU: die zwölf Sterne auf blauem Grund.

mit Agenturmaterial

(das)
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