Türkische Regierung Ministerpräsident Davutoglu gegen eigenständigen kurdischen Staat

Ankara · Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu spricht sich gegen einen eigenständigen kurdischen Staat aus. Dies könne neben dem Kampf gegen die islamistische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und dem Bürgerkrieg in Syrien zu neuen Konflikten führen, sagte Davutoglu der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch). "Besser wäre, die Grenzen beizubehalten und in einem neuen Klima starke und inklusive Regierungen zu bilden, in denen sich alle Bevölkerungs- und Religionsgruppen vertreten sehen."

 Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat sich gegen einen unabhängigen kurdischen Staat ausgesprochen.

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu hat sich gegen einen unabhängigen kurdischen Staat ausgesprochen.

Foto: ap

Der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu spricht sich gegen einen eigenständigen kurdischen Staat aus. Dies könne neben dem Kampf gegen die islamistische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und dem Bürgerkrieg in Syrien zu neuen Konflikten führen, sagte Davutoglu der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwoch).
"Besser wäre, die Grenzen beizubehalten und in einem neuen Klima starke und inklusive Regierungen zu bilden, in denen sich alle Bevölkerungs- und Religionsgruppen vertreten sehen."

Die schätzungsweise 25 Millionen Angehörigen des kurdischen Volkes siedeln in der Türkei, im Iran, in Irak und in Syrien. In der Türkei gibt es seit Jahrzehnten zum Teil gewaltsame Konflikte zwischen Kurden und Türken. Bei dem Bestreben, den Vormarsch des IS im Nordirak zu stoppen, spielen kurdische Kämpfer eine Schlüsselrolle.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) sicherte bei ihrem jüngsten Besuch in der Region zu, die Lieferung weiterer Waffen aus Deutschland an die Kurden im Nordirak zu prüfen.

Der internationalen Staatengemeinschaft warf Davutoglu Versagen bei der Lösung des Konflikts in Syrien vor, wo der IS ebenfalls sein Unwesen treibt. Zugleich wies er Behauptungen zurück, wonach die Türkei den IS gestützt habe, um den Sturz von Syriens Präsident Baschar al-Assad zu betreiben. "Das trifft alles nicht zu", so der türkische Regierungschef. Stattdessen habe sein Land bereits 2012 dafür geworben, die gemäßigte Opposition in Syrien zu unterstützen. Aber diese Appelle seien ungehört verhallt.

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Für Syrien bedürfe es einer "integrierten Strategie", die sowohl eine Ablösung Assads betreibe als auch den Kampf gegen den IS fortsetze, "Eine Lösung ist erreicht, wenn die 1,7 Millionen syrischen Bürger, die sich in der Türkei aufhalten, die Chance zur Rückkehr sehen und zurückkehren", so Davutoglu.

(KNA)
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