Sieben Menschen in Falludscha, fünf in Bagdad getötet Mindestens 13 Tote bei neuer Gewalt in Irak

Falludscha/Bagdad/Mosul (rpo). Die Gewalt in Irak eskaliert erneut: Mindestens 13 Menschen sind am Donnerstag getötet worden. Die US-Armee griff ein mutmaßliches Versteck von Anhängern des gesuchten Terroristen Abu Mussab al-Zarqawi in Falludscha an. In Bagdad verübten Unbekannte einen Anschlag auf einen ranghohen Beamten. Zudem wurde ein US-Konvoi in der Hauptstadt angegriffen.

Bei dem nächtlichen Angriff auf ein mutmaßliches Versteck von Anhängern des Terroristen al-Zarqawi in Falludscha starben nach Angaben von Ärzten mindestens sieben Menschen. Die US-Armee selbst sprach von bis zu 15 Toten.

Unter den Toten in Falludscha seien auch Frauen und Kinder, sagte ein Krankenhausmitarbeiter. 17 Menschen wurden demnach bei dem Angriff verletzt. Wie US-General Mark Kimmitt sagte, erfolgte der Angriff mit Präzisionswaffen auf der Grundlage von irakischen und US-Geheimdienstinformationen. Es kam demnach auch zu Gefechten zwischen Aufständischen und US-Marineinfanteristen. Augenzeugen hatten berichtet, dass ein Flugzeug ein Haus in Falludscha angegriffen habe und Ambulanzen und Sanitäter an den Ort geeilt seien.

Es war der vierte gezielte Angriff auf mutmaßliche Anhänger Zarqawis seit Anfang Juni. Die USA machen Zarqawi und seine Gruppe Tauhid wal Dschihad für zahlreiche Terroranschläge in Irak verantwortlich. Die Gruppe bekannte sich zu der Entführung und Enthauptung eines US-Bürgers und eines Südkoreaners. Zarqawi soll enge Kontakte zur El Kaida haben. Die US-Behörden hatten das Kopfgeld auf Zarqawi am Mittwoch von zehn auf 25 Millionen Dollar (20,5 Millionen Euro) erhöht. Dieselbe Summe wollen die USA für die Ergreifung mehrerer als Terroristen Gesuchter zahlen, unter ihnen El-Kaida-Anführer Osama bin Laden.

Zwei weitere Tote bei Anschlag in Bagdad

In Bagdad kamen beim Anschlag ein ranghoher Beamter des Finanzministeriums, sein Fahrer und ein Leibwächter ums Leben. Der Beamte Ihsan Karim Ghanem sei im Krankenhaus seinen schweren Kopfverletzungen erlegen, teilte ein Arzt mit. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden. Der Sprengsatz war gegen 08.00 Uhr Ortszeit (06.00 Uhr MESZ) an einer Straße im Viertel El Jarmuk im Westen von Bagdad hochgegangen, als die Fahrzeugkolonne des Beamten vorbeifuhr. Es war das erste Attentat auf einen Vertreter der Übergangsregierung seit der vorzeitigen Machtübergabe am Montag.

Polizeiangaben zufolge wurden bei einem weiteren Angriff auf einen Konvoi von drei US-Militärfahrzeugen zwei Menschen getötet. Eine Frau habe bei der Explosion im Viertel El Chadra ein Bein verloren.

Ein Toter und zwei Verletzte bei Explosion in Mosul

Ein Soldat der multinationalen Streitkräfte in Irak ist am Donnerstag durch die Explosion eines Sprengsatzes in der Stadt Mossul getötet worden. Zwei weitere Soldaten wurden verletzt, wie die US-Armee mitteilte. Der Sprengsatz detonierte, als die Soldaten in ihrem Konvoi vorbeifuhren. Angaben zur Nationalität der Soldaten wurden nicht gemacht.

Die nordirakische Stadt ist häufiger Schauplatz von Gewalt. Allein Ende Juni starben bei fünf Autobombenanschlägen auf Polizeigebäude mindestens 44 Menschen; 216 wurden verletzt.

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