Demonstrationen in Syrien Mindestens 13 Menschen sterben bei Protesten

Beirut (RPO). Mindestens 13 Demonstranten sind am Freitag bei Protesten in der syrischen Stadt Daraa getötet worden. Das berichten Augenzeugen. Sicherheitskräfte hätten Tränengas und scharfe Munition eingesetzt, als sich tausende Menschen in Daraa versammelt hätten. Die Stadt gilt als Zentrum der seit Wochen andauernden Proteste gegen die Regierung.

Chronik der Umwälzungen in Nordafrika
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Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten sind seit Beginn der Unruhen im März mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen.

Auch in der kurdischen Stadt Amuda im Nordosten des Landes kam es am Freitag zu Protesten, wie ein Aktivist mit Verbindungen zu den Demonstranten sagte. Ein anderer berichtete aus Duma, einem Vorort der Hauptstadt Damaskus, er rechne mit vielen Protestteilnehmern. Hunderte Aktivsten und Bewohner hatten sich diese Woche getroffen, um die Vorbereitungen für die Demonstration zu treffen.

Die Telefonleitungen nach Duma waren am Freitag offenbar unterbrochen. Nach Angaben von Aktivisten in Damaskus, die sich auf Berichte von Personen aus Duma bezogen, protestierten dort tausende Menschen vor der großen Moschee.

Eine unabhängige Bestätigung der Berichte gab es nicht. Seit Beginn der Proteste in dem Land hat die syrische Regierung der Medienberichterstattung Restriktionen auferlegt.

Protestorganisatoren haben Syrier aufgerufen, jeden Freitag nach dem Freitagsgebet auf die Straßen zu ziehen, um Reformen zu fordern.

Assad will Unruhen mit Zugeständnissen ersticken

Mit den Demonstrationen ist der Druck auf das Regime von Präsident Baschar Assad gestiegen, dessen Familie das Land seit knapp 40 Jahren regiert.

Assad versuchte jüngst, mit einer Reihe von Zugeständnissen die Unruhen im Land zu ersticken. Unter anderem verlieh er am Donnerstag tausenden Kurden die syrische Staatsbürgerschaft. Er ging damit auf jahrzehntelange Forderungen der kurdischen Minderheit im Land ein.

Viele syrische Aktivsten betrachten die Zugeständnisse der Regierung jedoch weiterhin mit Skepsis. Diese Entscheidungen seien nur kosmetischer Natur, sagte Oppositionsführer Haitham al Maleh. "Sie berühren nicht den Kern des Problems."

(apd/pes-)
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