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Irak Millionen Menschen in Bagdad ohne Wasser

Bagdad (rpo). Ein möglicherweise von Aufständischen gelegtes Feuer hat am Freitag ein Wasserwerk in Bagdad lahm gelegt und die Versorgung von Millionen Einwohnern mit Wasser für mehrere Tage unterbrochen. Der Brand brach um 7 Uhr im Kark-Wasserwerk aus, das den Norden und Westen der irakischen Hauptstadt versorgt. Werksleiter Jassim Mohammed sagte, wahrscheinlich habe eine Bombe den Schaden verursacht.

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Laut eines Mitarbeiters der Stadtverwaltung kann es sich jedoch auch um eine Panne gehandelt haben. Die Reparatur wird mindestens drei Tage dauern.

Vor der Zentrale der Dawa-Partei von Ministerpräsident Ibrahim al Dschaafari sprengte sich am Freitag ein Selbstmordattentäter in seinem Wagen in die Luft und riss einen Sicherheitsmann mit in den Tod. Dschaafari befand sich nach Angaben eines Parteisprechers zur Tatzeit nicht in dem Gebäude im Stadtteil Mansur.

Die meisten Selbstmordattentate im Irak werden nach Einschätzung amerikanischer und einheimischer Sicherheitskräfte von Ausländern begangen. Zwar werde der Aufstand insgesamt vor allem von Irakern getragen, die häufig noch sehr jungen Selbstmordattentäter kämen aber überwiegend aus arabischen Nachbarstaaten oder aus Nordafrika, erklärten rund ein Dutzend Geheimdienst- und Militäroffiziere in Interviews mit der Nachrichtenagentur AP. Die Täter würden von sunnitischen Gemeinden in ihren Heimatländern rekrutiert.

"Die ausländischen Kämpfer sind diejenigen, die am häufigsten hinter dem Lenkrad von Autobomben sitzen", sagte beispielsweise der Sprecher der multinationalen Koalitionstruppe im Irak, Brigadegeneral Don Alston. Einem Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums zufolge wurden keine zehn Prozent der Selbstmordanschläge, die in den vergangenen zwei Jahren im Irak verübt worden sind, von Irakern begangen.

Der oberste Imam der ägyptischen Al Aschar Moschee und damit oberster Repräsentant aller Sunniten, Mohammed Sajjed Tantawi, forderte ein Ende des Aufstandes im Irak. Wenn es für einen Monat keinen einzigen Anschlag gäbe, würden sich die Koalitionstruppen zurückziehen, erklärte er am Freitag. "Wir sagen euch mit aller Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit: Wenn das Töten und Sabotieren für einen Monat aufhört, beginnen alle Ausländer ihren Abzug und die ganze Welt wird an eurer Seite stehen." Nach einem Treffen mit dem früheren irakischen Ministerpräsidenten Ajad Allawi zu Beginn der Woche sagte Tantawi, Widerstand gegen eine Besatzungsmacht sei immer legitim. Der derzeitige Aufstand im Irak halte jedoch den Wiederaufbau auf und gehe an der Sache vorbei.

(ap)
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