Nordkorea feiert Kim Il Sungs Geburtstag Militärparade soll Raketen-Schmach überspielen

Seoul/Pjöngjang · Mit einer gigantischen Heerschau hat Nordkorea zum 100. Geburtstag des früheren Staats- und Parteichefs Kim Il Sung militärische Stärke demonstriert. Internationale Beobachter sehen in dem massiven Propagandaaufgebot auch ein Mittel des Diktators Kim Jong Un, um den missglückten Raketenstart vom Freitag zu überspielen.

Gigantische Heerschau in Nordkorea
20 Bilder

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Zum ersten Mal hielt auch der Enkel Kims sowie Sohn und Nachfolger des im Dezember gestorbenen Machthabers Kim Jong Il, Kim Jong Un, am Sonntag eine vom staatlichen Fernsehen übertragene Rede. Er erweise den "großen Genossen Kim Il Sung und Kim Jong Il den höchsten Respekt und die größte Ehre", sagte der noch nicht 30-jährige neue Machthaber vor Zehntausenden von jubelnden Soldaten und Zivilisten auf einem Platz in der Hauptstadt Pjöngjang.

Die Militärparade in Pjöngjang folgte zwei Tage nach einem missglückten Raketenstart, der international kritisiert wurde. Mit dem Start der Rakete, die nach nordkoreanischen Angaben einen Satelliten ins All befördern sollte, sollte auch der Geburtstag des früheren Staats- und Parteichefs gefeiert werden. Die USA, Südkorea und Japan sahen darin den verdeckten Test einer Interkontinentalrakete, die einen atomaren Sprengkopf tragen könnte.

Der in dem kommunistischen Land als "Großer Führer" titulierte Ex-Diktator Kim Il Sung starb 1994. Sein Geburtstag gilt als höchster nationaler Feiertag. Kim Jong Un übernahm von ihm und seinem Vater Kim Jong Il auch einen bizarren Personenkult.

(dpa)
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