Thailand Militärjunta lässt über neue Verfassung abstimmen

Bangkok · Die Militärregierung, die 2014 mit einem Putsch die Macht in Thailand übernommen hat, lässt die Bevölkerung am Sonntag über eine neue Verfassung abstimmen. Kritik an dem Entwurf kann mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden.

 Ein Mann gibt in der Provinz Narathiwat seine Stimme ab.

Ein Mann gibt in der Provinz Narathiwat seine Stimme ab.

Foto: afp, LIS

In Bangkok gab der Chef der Militärregierung, Prayuth Chan-Ocha, am Morgen seine Stimme ab. Die Verfassung wurde vom Militär ausgearbeitet, das seit dem Putsch im Mai 2014 regiert. Kritik an dem Verfassungsentwurf war verboten und kann mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft werden. Auch jeglicher Wahlkampf im Vorfeld des Referendums wurde untersagt.

Festnahmen gab es bislang nur im "Nein"-Lager der Demokratieverfechter. Nach Angaben des Militärs soll die neue Verfassung dazu dienen, die politischen Grabenkämpfe in Thailand zu beenden. Erst dann könnten demokratische Wahlen abgehalten werden. Kritiker beklagen jedoch, die neue Verfassung solle nur die Militärherrschaft zementieren. Sie gibt dem Militär unter anderem das Recht, sämtliche Senatoren zu bestimmen, und ermöglicht zudem einen ungewählten Regierungschef.

Erste Ergebnisse werden am Abend (21 Uhr Ortszeit, 16 Uhr MESZ) erwartet. Die Endergebnisse soll es erst in drei Tagen geben.

(jco/AFP)
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