Erinnerung an Opfer von Messer-Attacke Frankreichs Präsident Macron fordert Kampf gegen „Islamismus im Untergrund“

Paris · Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat an die Opfer der Messerattacke am Pariser Polizeihauptquartier erinnert. Sie seien „Opfer von islamistischem Terrorismus“ geworden, sagte er am Dienstag.

 Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erinnerte in Paris an die vier Toten der Messerattacke.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erinnerte in Paris an die vier Toten der Messerattacke.

Foto: AP/Francois Mori

Das Land müsse nun geeint handeln. „Wir werden nur gewinnen, wenn unser Land aufsteht, um gegen diesen Islamismus im Untergrund zu kämpfen, der Frankreichs Kinder korrumpiert.“

Macron sagte, es brauche eine „Gesellschaft der Wachsamkeit“, um Frankreich zu schützen. Zugleich warnte er davor Menschen unter Generalverdacht zu stellen, da dies die Gesellschaft zerfressen würde. Die toten Beamten hätten sich zum Tragen der Uniform entschieden, „um ihr Leben dem Schutz von anderen zu widmen. Sie sind im Dienst, bei der Arbeit gestorben“. Vor Macrons Rede wurde den Todesopfern posthum die höchste Auszeichnung des Landes verliehen, der Orden der Ehrenlegion.

Vier Polizisten bei Messerangriff in Paris getötet
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Mitarbeiter ersticht vier Polizisten in Pariser Präsidium

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Foto: AP/Kamil Zihnioglu

Ein langjähriger Mitarbeiter der Polizei hatte in der vergangenen Woche vier Kollegen niedergestochen, bevor er selbst erschossen wurde. Ob es sich dabei um eine terroristische Tat gehandelt hat, ermitteln die französischen Staatsanwälte.

Innenminister Christophe Castaner räumte Sicherheitslücken bei der Polizei ein. Die Behörden entdeckten intern keine Zeichen auf eine Radikalisierung des Täters. 2015 hatte er sich nach dem islamistischen Anschlag auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ rechtfertigend geäußert, gemeldet wurde das damals aber nicht.

Die Ermittler fanden nach Angaben von Justizbeamten einen USB-Stick des Täters mit Informationen über seine Kollegen. Französische Medienberichte wurden zunächst nicht bestätigt, wonach auf dem Stick auch Propaganda von Dschihadisten gewesen sein soll.

(hebu/dpa)
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