"Arnie" und "Angie" Merkels Hollywood-Tour

Los Angeles (RPO). Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger ist ein Merkel-Fan. Das machte der Ex-Hollywood-Star bei einem Treffen mit der Kanzlerin in Los Angeles mehr als deutlich. Die deutsche Regierungschefin fühlte sich nach den Atom-Verhandlungen sichtlich wohl unter den Filmschaffenden in Los Angeles. Und schöne Wahlkampfbilder für die Heimat gibt es auch noch.

Merkel und Schwarzenegger gehen über die Cebit
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Zum Auftakt ihrer zweitägigen Kalifornien-Reise traf Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Los Angeles mit dem kalifornischen Gouverneur Arnold Schwarzenegger zusammen.

Der Ex-Hollywood Star lobte den deutschen Gast überschwänglich. "Die Art, wie sie Wirtschaftspolitik macht, ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir es machen können", schwärmte Schwarzenegger, seine dicken Muskeln in einen engen Anzug gezwängt. In Kalifornien seien alle "große Bewunderer" der Kanzlerin, die er mit Verweis auf eine Liste des US-Magazins "Forbes" als "einflussreichste Frau der Welt" begrüßte.

Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Kalifornien, immerhin achtgrößte Volkswirtschaft der Welt, seien intensiv, sagte Schwarzenegger, der 2009 in dem hochverschuldeten Staat noch den finanziellen Notstand ausgerufen hatte. Nun lobte er die Deutschen. Umgerechnet würden Waren im Wert von 3,3 Milliarden Euro nach Deutschland exportiert, nicht viel weniger käme aus Deutschland an die Pazifikküste.

Geht's gut?

Der Österreicher und die Deutsche hatten sich schon vor einem Jahr bei der Eröffnung der Cebit in Hannover kennengelernt. Kalifornien war damals "Gastland". Die erste Begrüßung zwischen "Angie" und "Arnie" in dem Nobel-Hotel "Four Seasons" in Beverly Hills fand denn auch auf Deutsch statt ("Geht's gut?").

Merkel, die nach der Wende 1990 als erste Auslandsreise an die US-Pazifikküste flog und seither von dem Sonnenstaat fasziniert ist, will die Wirtschaftsbeziehungen vertiefen und hatte deswegen den Abstecher an die Westküste in ihre USA-Reise eingebaut. "Unter den ersten zehn Wirtschaftspartnern Kaliforniens ist nur ein nicht-pazifisches Land und das ist Deutschland", sagte Merkel.

In Merkels Berater-Umfeld wird auf die vielfältigen wirtschaftlichen Chancen durch die zahlreichen High-Tech-Konzerne, die grünen Technologien, aber auch die Filindustrie verwiesen. "Kalifornien wird als Wirtschaftspartner bisher unterschätzt", sagt ein Merkel-Berater.

Schöne Bilder für den heimischen Wahlkampf

27 Tage vor der NRW-Landtagswahl ging es der CDU-Vorsitzenden aber sicherlich auch um schöne Bilder für den heimischen Wahlkampf. Am Mittwochnachmittag war ein Treffen Merkels mit Hollywood-Stars und Filmschaffenden geplant.

Los Angeles' Bürgermeister Antonio Villaraigosa wollte zu Ehren der Kanzlerin ein Mittagessen in einem Nobel-Restaurant in den Hügeln Malibus geben. Filmgrößen wie Bruce Willis und die Oscar-Preisträger Geena Davis und Nicole Kidman standen auf der Gästeliste. Der Schweizer Filmproduzent und dreifache Oscar-Preisträger Arthur Cohn hatte bei der Vermittlung einiger Hollywood-Stars geholfen.

Auch deutsche Prominente aus Film und Fernsehen wie Produzent Bernd Eichinger ("Der Untergang"), Regisseur Uli Edel und Top-Model Heidi Klum waren geladen. TV-Moderator Thomas Gottschalk, der in Malibu wohnt, sollte ebenfalls dazu kommen.

Am Nachmittag stand eine Privatführung in den berühmten Warner Brothers Studios auf dem Programm. Anschließend reist Merkel nach San Francisco weiter. An der Elite-Universität Stanford hält sie am Donnerstag eine Rede zur Forschungspolitik. Außerdem will sie die Niederlassungen der deutschen Unternehmen Bayer und SAP besuchen.

(RP)
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