Italien-Wahl Merkel zeigt Berlusconi die kalte Schulter

Berlin (rpo). Zwar versucht Noch-Ministerpräsident Silvio Berlusconi mit allen Mitteln in Italien an der Macht zu bleiben, doch für Bundeskanzlerin Angela Merkel steht bereits fest, wer gewonnen hat - und mit wem sie künftig zusammenarbeiten will: Sie hat dem Chef des Mitte-Links-Bündnisses, Romano Prodi, bereits zu seinem Wahlsieg gratuliert.

Sie freue sich auf die Zusammenarbeit mit Prodi, sagte Merkel nach Angaben eines Sprechers der Bundesregierung in einem Telefonat am Donnerstagnachmittag. Merkel fügte hinzu, sie erwarte sich von der Regierungsbildung in Italien neue Impulse für das bilaterale Verhältnis und für die Lösung der "wichtigen Zukunftsaufgaben" in der EU.

Im Streit um das Wahlergebnis in Italien läuft auf Betreiben des unterlegenen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi seit Mittwoch die nochmalige Auszählung von gut 80.000 umstrittenen Stimmzetteln - 43.000 für das Abgeordnetenhaus und knapp 40.000 für den Senat. Nach dem vorläufigen Wahlergebnis des Innenministeriums hat Berlusconis rechtsgerichte Koalition Haus der Freiheiten die Wahlen in beiden Parlamentskammern knapp verloren. Die Bekanntgabe des endgültigen Ergebnisses obliegt den Richtern des römischen Kassationsgerichts. Sie wird italienischen Medien zufolge nicht vor Sonntag oder Montag erwartet.

(afp2)
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