Libyen-Krisengipfel in Berlin Die Angst vor einem zweiten Syrien

Berlin · Die Kanzlerin hat zu einer Libyen-Konferenz nach Berlin geladen. Es geht noch nicht um ein Friedensabkommen, aber um den entscheidenden Schritt dahin.

Ein bewaffneter Kämpfer der international anerkannten Regierung nimmt nahe Tripolis an der Frontlinie Stellung.

Ein bewaffneter Kämpfer der international anerkannten Regierung nimmt nahe Tripolis an der Frontlinie Stellung.

Foto: dpa/Amru Salahuddien

Werden sie gemeinsam in einem Raum sein? Gar am selben Tisch sitzen? In Libyen bekriegen sie sich. General Chalifa Haftar beherrscht mit verbündeten Milizen weite Teile des Landes, auch viele Ölfelder. Die international anerkannte – aber machtlose – Regierung unter Fajis al Sarradsch in Tripolis hat nur die Kontrolle über kleine Gebiete im Nordwesten. In Berlin sollen der Militärführer und der Ministerpräsident am Sonntag im Kanzleramt dabei sein, wenn Staats- und Regierungschefs, Vertreter zahlreicher Länder und alle dafür wichtigen Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union und die EU einen entscheidenden Schritt zur Befriedung des Landes unternehmen wollen – Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die halbe Welt eingeladen. Es wären nur ein paar Meter, die Haftar und al Sarradsch überwinden müssten. Aber dafür müssten sie sich selbst überwinden.