Aufhebung der Todesstrafe gefordert Menschenrechtler: Prozess gegen Saddam Hussein war unfair

New York (RPO). Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch fordert, die Todesstrafe gegen den früheren irakischen Präsidenten Saddam Hussein aufzuheben. Der Prozess sei "zutiefst unfair" und das Urteil "unseriös". Die irakische Regierung habe das Gericht beeinflusst, so dass es nicht unabhängig habe entscheiden können.

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Foto: AFP

"Der Prozessverlauf war zutiefst unfair und das Urteil ist deshalb unseriös", teilte die Organisation am Sonntag (Ortszeit) in New York mit. Human Rights Watch hatte den Prozess in Bagdad zehn Monate lang beobachtet und dutzende Interviews mit den Richtern, Anwälten und Staatsanwälten gemacht und einen entsprechenden fast 100-seitigen Bericht angefertigt. Danach sei das Gericht von der irakischen Regierung beeinflusst gewesen und habe nicht unabhängig handeln können.

Ein Sondertribunal in Bagdad hatte Saddam Hussein wegen des Massakers an 148 Schiiten im Jahr 1982 Anfang des Monats zum Tode verurteilt. Die Verteidigung legte Berufung ein. Der Berufungsprozess kann sich laut Experten noch Wochen hinziehen.

(afp)
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