Israel Mehrere Tote bei Selbstmordanschlag

Jerusalem (RPO). Mindestens drei Menschen hat ein Selbstmordattentäter am Montag im Süden Israels in den Tod gerissen. Fünf weitere Menschen wurden bei dem Anschlag in der Stadt Dimona verletzt, wie von der Polizei mitgeteilt wurde. Unterdessen hat sich eine militante Gruppe mit Verbindungen zur Fatah-Partei des palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zum Anschlag bekannt.

Im Armeerundfunk erklärten Polizeisprecher, offenbar seien zwei Attentäter beteiligt gewesen. Nur einem sei es aber gelungen, seinen Sprengstoffgürtel zu zünden. Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete, der zweite Täter sei erschossen worden, bevor er seinen Sprengsatz habe zünden können. Die Gaza sagte, Hamas-Sprecher Ajman Tahan, er wisse nicht, ob seine Organisation an dem Anschlag beteiligt gewesen sei. Er bezeichnete die Tat jedoch als gerechtfertigt.

Die Explosion ereignete sich rund zehn Kilometer vom Atomreaktor des Landes entfernt, in einem Geschäftsviertel. Ob der Reaktor das Ziel des Anschlags war, steht noch nicht fest.

Seit bewaffnete Palästinenser vor eineinhalb Wochen mehrere Breschen in die Sperranlagen zwischen dem Gazastreifen und Ägypten sprengten, waren die Sicherheitskräfte in Südisrael in erhöhter Alarmbereitschaft. Mehrere hunderttausend Menschen überschritten die Grenze. Es war befürchtet worden, dass militante Palästinenser über die Halbinsel Sinai in die Wüste Negev und damit auch nach Dimona gelangen könnten.

Zuletzt wurde in Israel am 27. Januar 2007 ein Selbstmordanschlag verübt. Damals tötete der palästinensische Attentäter drei Israelis in einer Bäckerei in Eilat. Zuvor hatte es neun Monate lang keine Selbstmordanschläge gegeben.

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert lockerte die Kriterien für die Freilassung palästinensischer Gefangener. Mit der Entscheidung vom Sonntag wolle er die Gespräche über die Freilassung eines von der Hamas verschleppten israelischen Soldaten vorantreiben, erklärten Regierungsbeamte am Montag. Gilad Schalit wird seit Juni 2006 festgehalten. In von Ägypten vermittelten Gesprächen hat die Hamas für die Rückgabe Schalits die Freilassung hunderter Gefangener gefordert. Israel hat bislang jedoch die Entlassung von Häftlingen abgelehnt, die an tödlichen Angriffen auf Israelis beteiligt waren.

(afp2)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort