Russlands Ex-Präsident droht Medwedew kündigt Angriffe auf Rheinmetall-Panzerfabrik in Ukraine an

Moskau/Düsseldorf · In einem Interview hat der Chef des Rüstungskonzerns Rheinmetall angekündigt, in der Ukraine eine Panzerfabrik bauen zu wollen. Der russische Ex-Präsident Medwedew reagiert aggressiv-sarkastisch auf den Vorschlag und kündigt Angriffe mit Marschflugkörpern auf die Fabrik an.

 Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, Chef der Partei «Einiges Russland» und ehemaliger Präsident von Russland (Archivbild).

Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, Chef der Partei «Einiges Russland» und ehemaliger Präsident von Russland (Archivbild).

Foto: dpa/Yekaterina Shtukina

Die Initiative sei wohl eine Art „primitives Trolling“ gegenüber der Staatsführung in Kiew, schrieb er am Samstag auf seinem Telegram-Kanal. „Wenn die Fritzen aber entscheiden, dort tatsächlich zu bauen (obwohl sie eigentlich pragmatische Leute sind), dann warten wir sehnlich. Das Ereignis wird mit gebührendem Salut aus „Kalibr“ und anderen pyrotechnischen Anlagen begangen“, drohte er.

Kalibr sind Marschflugkörper, die in erster Linie von Schiffen aus verschossen werden. Die russische Schwarzmeerflotte hat sie in den vergangenen Monaten intensiv für den Beschuss ukrainischer Energieanlagen genutzt.

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Dmitri Medwedew, der während seiner Amtszeit von 2008 bis 2012 als eher liberaler Vertreter der russischen Obrigkeit galt, versucht sich seit Beginn des russischen Angriffskriegs mit scharfer Rhetorik gegen den Westen und die politische Führung in Kiew als Hardliner zu profilieren. Beobachter vermuten, dass er sich so für eine mögliche Nachfolge von Kremlchef Wladimir Putin in Stellung bringen will.

Kostenpflichtiger Inhalt Armin Papperger, der Chef des Düsseldorfer Rüstungskonzerns Rheinmetall, hatte im Interview mit unserer Redaktion darauf hingewiesen, dass der Schutz einer solchen Fertigungsstätte durchaus realisierbar sei. Außerdem sprach er davon, dass die Ukraine 600 bis 800 Panzer für einen Sieg gegen den Aggressor benötigen wird.

Der Panther ist ein von Rheinmetall im vergangenen Jahr vorgestellter neuer Kampfpanzer mit einer 130-Millimeter-Kanone. Sie ermöglicht laut Unternehmen eine um 50 Prozent höhere Reichweite als bei sonst üblichen Panzern mit 120-Millimeter-Kanone. Der 59 Tonnen schwere Panzer soll vollständig digitalisiert sein und eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern haben.

(felt/dpa)
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