Proteste in Thailand Marsch auf Ministerien in Bangkok

Bangkok · In Thailand zeichnet sich kein Abflauen der Anti-Regierungs-Proteste ab. Zehntausende Demonstranten preschen voran. Sie wollen weitere Ministerien in Bangkok besetzen und die Regierung damit lahmlegen.

Die Demonstrationen in Thailand
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Foto: dpa, Rungroj Yongrit

Die Regierungsgegner in Thailand weiten ihre Massenproteste aus. Tausende Demonstranten marschierten am Mittwoch zu einem Regierungskomplex im Norden der Hauptstadt Bangkok, um dort weitere Ministerien zu besetzen. Sie hatten seit Montag bereits das Finanzministerium teilweise lahmgelegt und mehrere andere Gebäude umstellt, um Beamte von der Arbeit fernzuhalten.

"Besetzt alle öffentlichen Verwaltungen", rief Wortführer Suthep Thaungsuban in der Nacht vor Anhängern im Finanzministerium. Er forderte freie Wahlen ohne Stimmenkauf sowie ein Ende aller Korruption und die Dezentralisierung der Macht. Suthep, bis vor kurzem Abgeordneter der Opposition und früher Vizeregierungschef, führte persönlich einen Marsch von 5000 Menschen in den Norden Bangkoks an.

Gegen ihn wurde wegen der Ministeriumsbesetzung Haftbefehl erlassen. Umringt von Anhängern ließ die Polizei ihn jedoch zunächst unbehelligt ziehen. Die Demonstranten wollten die Ministerien für Arbeit, Industrie, Wissenschaft, Handel und öffentliche Gesundheit lahmlegen, indem sie Beamten den Zutritt verwehren.

"Wir werden dem Thaksin-Regime ein Ende bereiten", schrieb Suthep beim sozialen Netzwerk Facebook. Damit ist die Regierung gemeint. Thaksin Shinawatra wurde 2006 als Regierungschef gestürzt. Seine Schwester Yingluck ist jetzt im Amt. Er zieht aus dem Exil die Strippen, wie Mitglieder der Regierungspartei freimütig einräumen. Die Demonstranten werfen der Regierung Geldverschwendung und Korruption vor.

(dpa)
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