Abstimmung in Kalifornien Marihuana-Freunde unterliegen in Referendum

San Francisco (RPO). Kalifornien war einer der spannendsten Schauplätze bei den diesjährigen "Midterm-Elections": Die Wähler haben sich in einer Volksabstimmung gegen die Legalisierung von Marihuana ausgesprochen. Gleichzeitig wählten sie einen Demokraten als Nachfolger von Gouverneur Arnold Schwarzenegger. Der Republikaner hatte nicht mehr antreten dürfen.

 Der Demokrat Jerry Brown wird Nachfolger von Gouverneur Arnold Schwarzenegger.

Der Demokrat Jerry Brown wird Nachfolger von Gouverneur Arnold Schwarzenegger.

Foto: AP, AP

Die Menschen haben den Demokraten Jerry Brown zum Nachfolger von Gouverneur Arnold Schwarzenegger bestimmt und damit erneut ihre Vorliebe für unkonventionelle Kandidaten unter Beweis gestellt. Wie Schwarzenegger schillert auch Brown in bunten Farben.

Er bringt das Kunststück fertig, zugleich der jüngste und der älteste Gouverneur in der Geschichte Kaliforniens zu sein. 1974 wurde der Demokrat Brown mit nur 36 Jahren erstmals in dieses Amt gewählt. Nun wird er mit 72 Jahren erneut Gouverneur - ein neuer Altersrekord

In dem zeitgleich mit der Kongresswahl abgehaltenen Referendum lehnten sie die sogenannte "Proposition 19" ab, die es Erwachsenen ab 21 Jahren erlaubt hätte, bis zu 28 Gramm Marihuana zu besitzen und an nicht öffentlichen Plätzen zu konsumieren, wenn keine Kinder anwesend sind. Auch der private Anbau sollte erlaubt werden. Der Volksentscheid war der am meisten mit Spannung erwartete von insgesamt 160 in 37 Staaten.

Für medizinische Zwecke ist Marihuana in Kalifornien und 13 weiteren US-Staaten bereits zugelassen, die Legalisierung für den Gebrauch auch darüber hinaus wäre ein weiterer Meilenstein gewesen. Befürworter haben erklärt, dem in argen Finanznöten steckenden Kalifornien würde das dringend benötigte Steuereinnahmen bringen und der mexikanischen Rauschgiftmafia einen Schlag versetzen, da deren Einnahmen aus dem illegalen Handel gekappt würden.

Etliche ehemalige Polizeichefs unterstützten die Maßnahme, von der sie sich einen Rückgang der Kriminalisierung Jugendlicher erhofften. Spitzenpolitiker beider Parteien, darunter die Gouverneurskandidaten, hatten sich aber dagegen ausgesprochen. Auch in Kommentaren der führenden kalifornischen Zeitungen gab es keine Unterstützung für die Initiative.

(apd/csi)
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