Maria Kolesnikowa im Krankenhaus Menschenrechtsorganisation fordert Hilfe für Gefangene in Belarus

Frankfurt/Main · Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte hat die Lage politischer Gefangener in Belarus als „katastrophal“ angeprangert. Sie forderte den Zugang unabhängiger Ärzte zu der inhaftierten Maria Kolesnikowa.

 Maria Kolesnikowa, Oppositionelle aus Belarus, während einer Gerichtsverhandlung.

Maria Kolesnikowa, Oppositionelle aus Belarus, während einer Gerichtsverhandlung.

Foto: dpa/Ramil Nasibulin

Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) hat die Lage politischer Gefangener in Belarus als „katastrophal“ angeprangert. In einer Stellungnahme forderte sie am Freitag den Zugang unabhängiger Ärzte zu der inhaftierten Oppositionellen Maria Kolesnikowa. Die 40-Jährige ist eine der bekanntesten Vertreterinnen der Opposition in dem osteuropäischen Land und wurde im September 2021 zu einer Haftstrafe von elf Jahren verurteilt und landete auf der Intensivstation. Warum die prominenteste Gefangene des Landes dort behandelt werden musste, war aber weiter unklar. Nach Angaben der IGFM gibt es derzeit rund 1400 politische Gefangene in Belarus.

Die IGFM appellierte an das Auswärtige Amt, sich für den Zugang unabhängiger Ärzte und Fachleute zu Kolesnikowa einzusetzen. Zudem sollten der Vater und der Rechtsanwalt sie besuchen können.

Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Grüne) hatte am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter geschrieben, das Regime in Minsk müsse für die Gesundheit Kolesnikowas garantieren und sie freilassen. „Ihr Einsatz für Demokratie ist kein Verbrechen“, so Baerbock in ihrem Tweet.

Kolesnikowa gehörte zu den Anführerinnen der landesweiten Proteste gegen die umstrittene Präsidentenwahl, bei der sich Langzeitpräsident Alexander Lukaschenko zum Sieger erklärt hatte. Er ließ Polizei und Justiz hart gegen die Demonstranten vorgehen

(kj/dpa)
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