Weißrussland Lukaschenkos verschiebt Vereidigung

Minsk (rpo). Eigentlich wollte der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko sich schon am Freitag ins Amt einführen lassen. Nun aber wurde die Vereidigung verschoben - ohne Angabe von Gründen.

Demonstrationen in Minsk
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Foto: AFP

Die Amtseinführung solle nun "in der ersten Aprilhälfte" stattfinden, sagte ein Sprecher der zentralen Wahlkommission in Minsk. Eine Begründung für die Verschiebung nannte er nicht. Lukaschenko trat unterdessen zum ersten Mal seit Tagen im Fernsehen auf.

Er erklärte die Ordnung im Lande nach den tagelangen Protesten gegen den Wahlverlauf für wiederhergestellt und die politischen Kämpfe für beendet. Die außergewöhnlich hohe Wahlbeteiligung zeige die starke Unterstützung des Volkes für seine Politik.

Lukaschenko rief dazu auf, seine Porträts von öffentlichen Gebäuden zu entfernen. "Sie dienen nur dazu, dass man mir einen Personenkult unterstellt", erklärte der Präsident. Ein "kleines Foto" genüge vollauf.

Der autoritär regierende Staatschef war nach offiziellen Ergebnissen mit 83 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Sein wichtigster Herausforderer Alexander Milinkewitsch erhielt demnach 6,1 Prozent. Die Opposition sprach von Wahlfälschung. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa bezeichnete den Urnengang als "weder frei noch fair".

(afp2)
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