Anschläge in Großbritannien versucht London warnt vor Al-Qaida-Ableger

London (RPO). Nach den gescheiterten Paketbomben-Attentaten sieht die britische Innenministerin in dem Al-Qaida-Ableger auf der Arabischen Halbinsel die größte Bedrohung für ihr Land. Ministerin Theresa May berichtete am Mittwoch, dass die dortigen Terroristen Anschläge innerhalb des Vereinigten Königreichs versucht hätten und eine steigende Gefahr darstellten.

Oktober 2010: Terroralarm an Flughäfen in USA und Großbritannien
5 Bilder

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So sei in diesem Jahr ein Verdächtiger mit Verbindungen zu der Gruppe auf der Arabischen Halbinsel - die einen Anschlag im Land geplant hätten - in Großbritannien festgenommen worden. Al-Qaida "verfügt über eine bedeutende Einsatzfähigkeit im Jemen", sagte May und verwies auf einen Selbstmordanschlag auf den britischen Botschafter im Jemen im April, sowie einen Raketenangriff auf einen Diplomatenkonvoi im vergangenen Monat. "Aber sie haben auch ihre Fähigkeit gezeigt, eine Bedrohungen weit außerhalb des Jemens darzustellen."

Wäre die in der vergangenen Woche entdeckte Bombe in einem Passagierflugzeug explodiert, hätte sie möglicherweise ähnlich viele Tote wie das Lockerbie-Attentat 1988 gefordert, sagte die Ministerin weiter. Damals waren bei dem Anschlag auf eine Pan-Am-Maschine 259 Menschen in der Luft und elf am Boden getötet worden. Zwar nehme das Potenzial des innersten Führungszirkels von Al-Qaida ab, gleichwohl würde die Bedrohung aus dem Jemen und aus Somalia zunehmend ernster.

Reger Reiseverkehr zwischen Britannien und Somalia

Die beiden jüngst entdeckten Paketbomben mit geruchslosem Sprengstoff Petn, versteckt in handelsüblichen Druckerpatronen und mit einem ausgeklügelten Zündmechanismus versehen, hätten neue Dimension der terroristischen Möglichkeiten offenbart. "Die Spezifika dieses Angriffs waren neu für uns", sagte May vor dem Royal United Services Institute, einem militärischen Thinktank in London.

Ebenso sei sie besorgt über die den regen Reiseverkehr von Personen, die zu Ausbildungszwecken und zum Kämpfen von Großbritannien nach Somalia flögen. Blieben diese Verbündeten der Islamistengruppe Al Shabab unkontrolliert, würden sie bei ihrer Rückkehr versuchen, "Massenmorde auf Londons Straßen zu begehen".

(apd)
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