Streit mit Spanien um Gibraltar schwelt weiter London schickt Kriegsschiffe Richtung Mittelmeer

London · Drohgebärde oder Routineübung? Inmitten der Spannungen zwischen Großbritannien und Spanien um Gibraltar schickt London Kriegsschiffe zu einem Manöver an die Küste seines Überseegebiets auf der iberischen Halbinsel.

 Pendler und Touristen müssen sich derzeit an den Grenzübergängen auf lange Kontrollen einstellen.

Pendler und Touristen müssen sich derzeit an den Grenzübergängen auf lange Kontrollen einstellen.

Foto: ap, Marcos Moreno

Wie das britische Verteidigungsministerium am Montag mitteilte, soll am Dienstag die Fregatte "HMS Westminster" auslaufen und binnen einer Woche Gibraltar erreichen. Weitere drei Schiffe sollten schon am Montag britische Häfen in Richtung Mittelmeer verlassen.

Das Ministerium sprach von einer lange geplanten Routineübung. Europaminister David Lidington schrieb in der Tageszeitung "The Sun", Großbritannien und Spanien schätzten einander zwar. Dies bedeute aber nicht, "dass wir ein Auge zudrücken, wenn die Menschen in Gibraltar bedroht oder unter Druck gesetzt werden". Spanische Medien werteten den Plan, die "HMS Westminster" Gibraltar anlaufen zu lassen, jedoch als einschüchternde Maßnahme.

Spanien hatte zuletzt Kontrollen an der Grenze zu Gibraltar eingeführt, nachdem im Meer davor ein Betonriff errichtet worden war, um spanische Fischer aus den zu Gibraltar gehörenden Gewässern fernzuhalten. Selbst eine Gebühr für den Grenzübertritt war im Gespräch. Seither gibt es einen heftigen Streit zwischen Madrid und London.

Gibraltar gehört seit dem Jahr 1713 zu Großbritannien. Spanien erkennt die britische Herrschaft über den "Felsen" nicht an und fordert die Rückgabe des 6,8 Quadratkilometer großen Territoriums. Großbritannien gehört dem Schengen-Raum, in dem es gewöhnlich keine Personenkontrollen an den Staatsgrenzen gibt, nicht an.

(AFP)
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