Umstrittenes Sicherheitsgesetz London droht Peking mit Einbürgerung von Ex-Untertanen in Hongkong

London · Die britische Regierung hat im Streit um das geplante Sicherheitsgesetz für Hongkong gedroht, ehemalige Untertanen einzubürgern. Knapp drei Millionen Menschen in Hongkong wären theoretisch dazu berechtigt, einen britischen Pass zu beantragen.

 Demonstranten versammeln sich mit Regenschirmen und einer britischen Kolonialflagge zu einem Protest in einem Park. Archivfoto.

Demonstranten versammeln sich mit Regenschirmen und einer britischen Kolonialflagge zu einem Protest in einem Park. Archivfoto.

Foto: dpa/Vincent Thian

Wenn China das Gesetz einführe, werde Großbritannien Optionen prüfen, um Bürgern der ehemaligen britischen Kronkolonie einen Weg zur britischen Staatsbürgerschaft zu eröffnen, sagte Innenministerin Priti Patel einer Mitteilung vom Freitag zufolge.

Bislang können Bürger Hongkongs sich bis zu sechs Monate ohne Visum in Großbritannien aufhalten, wenn sie den Status eines British National Overseas (BNO) haben und im Besitz eines entsprechenden Ausweises sind. Derzeit sind das nach Angaben Londons rund 350.000 Menschen. Theoretisch wären aber knapp drei Millionen ehemalige Untertanen berechtigt, einen entsprechenden Pass zu beantragen.

Am Donnerstag hatte der Volkskongress in Peking die Pläne für das sogenannte Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit gebilligt und den Ständigen Ausschuss des Parlaments mit dessen Umsetzung beauftragt. Das Gesetz umgeht Hongkongs Parlament. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die als subversiv oder separatistisch angesehen werden. In der chinesischen Sonderverwaltungszone gibt es seit Monaten Proteste gegen den Einfluss aus Peking. Großbritannien und viele andere westliche Staaten sind besorgt, dass Hongkongs Sonderstatus mit der Einführung des Gesetzes ausgehebelt werden soll.

(anst/dpa)
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