Lockerung Corona-Maßnahmen China verzichtet auf Corona-Reise-App

Peking · Im Zuge einer Lockerung der Corona-Beschränkungen verzichtet China künftig auf den Einsatz einer App zur Nachverfolgung von Inlandsreisen. Das verringert die Chance, unter Quarantäne gestellt zu werden.

 Ein Sicherheitsbeamter in Peking überwacht einen Stand mit einem Temperaturscanner und einem QR-Code für Reisen vor einem Bürogebäude.

Ein Sicherheitsbeamter in Peking überwacht einen Stand mit einem Temperaturscanner und einem QR-Code für Reisen vor einem Bürogebäude.

Foto: dpa/Andy Wong

Im Zuge einer Lockerung der Corona-Beschränkungen verzichtet China künftig auf den Einsatz einer App zur Nachverfolgung von Inlandsreisen. Die App sollte am Montag um Mitternacht abgeschaltet werden. Das verringert für die Menschen die Wahrscheinlichkeit, wegen eines Besuchs in einem Ort mit hohen Infektionsraten unter Quarantäne gestellt werden. Die Regierung in Peking kündigte in der vergangenen Woche nach Protesten an, sie wolle viele der strengsten Corona-Maßnahmen beenden.

In den vergangenen drei Jahren hatten Lockdowns, Reisebeschränkungen und Quarantänen für Reisende die Bewegungsfreiheit der Menschen deutlich reduziert. Der Ankündigung der Regierung waren die größten Demonstrationen gegen die kommunistische Führung seit 1989 vorausgegangen. Die Proteste gipfelten in Rücktrittsforderungen an Präsident Xi Jinping. Die Lockerungen wurden in China und im Ausland begrüßt, allerdings wurde auch Sorge laut, dass nun eine Infektionswelle über das Land hinwegrollen und das Gesundheitswesen überfordern könnte.

Die Gesundheitsbehörden meldeten am Montag nur rund 8500 Neuinfektionen mit dem Coronavirus, allerdings wurde auch deutlich weniger getestet als bisher. Die Gesamtzahl der Fälle in China stieg auf 365.312 – mehr als doppelt so viel wie am 1. Oktober.

(kj/dpa)
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