Israel Lieberman löst diplomatische Krise aus

Jerusalem (RPO). Die neue israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu ist noch nicht im Amt, da muss sie bereits eine erste Krise meistern. Im Mittelpunkt steht der umstrittene Ultranationalist Avigdor Lieberman: Seine Berufung zum Außenminister führt zu diplomatischen Spannungen mit Ägypten.

Avigdor Lieberman - der Ultranationalist
7 Bilder

Avigdor Lieberman - der Ultranationalist

7 Bilder

Laut israelischen Medienberichten soll Ägypten damit gedroht haben, die für Mittwoch vorgesehenen Feierlichkeiten in Israel aus Anlass der Unterzeichnung des israelisch-ägyptischen Friedensvertrags vor 30 Jahren zu boykottieren. Lieberman, der Vorsitzende der Rechtsaußenpartei Unser Haus Israel, hatte Ägypten im vergangenen Oktober mit der Bemerkung verärgert, der ägyptische Präsident Husni Mubarak könne wegen seiner Weigerung, Israel einen offiziellen Besuch abzustatten, "zum Teufel gehen".

Mubarak hat sich bislang noch zu keinem Staatsbesuch in dem Nachbarland aufgehalten. Im November 1995 war er aus Anlass der Beerdigung des ermordeten israelischen Regierungschefs Jizchak Rabin zu einem Kurzbesuch nach Jerusalem gekommen.

Netanjahu will Ägypter beschwichtigen

Vertraute des designierten Ministerpräsidenten Netanjahu versuchen unterdessen, die Wogen zu glätten. So sollen etwaige ägyptische Befürchtungen über die mögliche Nominierung Liebermans zerstreut. Wie Netanjahus Büro am Sonntag mitteilte, gab es bereits am Mittwoch eine Unterredung zwischen dem designierten Leiter des Nationalen Sicherheitsrats, Uzi Arad, und dem ägyptischen Botschafter in Israel. Liebermans Nominierung solle kein Anlass zu Spannungen zwischen beiden Ländern sein.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort