Weggefährtin Castros Kubas Revolutionsheldin Melba Hernández ist tot

Havanna · Melba Hernández, eine frühere Mitstreiterin des kubanischen Revolutionsführers Fidel Castro und Diplomatin, ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Wie die kommunistische Parteizeitung "Granma" am Montag berichtete, erlag Hernández am Sonntagabend Komplikationen im Zusammenhang mit ihrer Diabetes-Erkrankung.

 Kubas Vorzeigerevolutionärin Melba Hernández (hier neben Raul Castro) ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

Kubas Vorzeigerevolutionärin Melba Hernández (hier neben Raul Castro) ist im Alter von 92 Jahren gestorben.

Foto: dpa, gad jak

Hernández war eine von zwei Frauen, die Castro 1953 bei seinem ersten revolutionären Umsturzversuch auf Kuba - dem Sturm auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba im Osten der Karibikinsel - geholfen hatten. Der Versuch scheiterte, und Castro gelang erst 1959 die Übernahme der Macht.

 Oft trat sie an der Seite von Fidel Castro in der Öffentlichkeit auf.

Oft trat sie an der Seite von Fidel Castro in der Öffentlichkeit auf.

Foto: ap

Die Anwältin Hernández, die fünf Jahre älter war als Castro, wurde später eine "Heldin der kubanischen Revolution" genannt. Sie half mit, die Kommunistische Partei zu gründen und diente als Botschafterin des Landes in Vietnam und Kambodscha.

Castro stand sie bis zu ihrem Lebensende nahe. "Sie ist eine der glorreichsten und beliebtesten Verfechterinnen der revolutionären Frage und ein unvergängliches Vorbild der kubanischen Frau", schrieb "Granma".

Die weißgelockte Hernández wurde ab und zu bei offiziellen Anlässen zusammen mit einem oder beiden Castro-Brüdern gesehen. Fidel gab 2006 aus gesundheitlichen Gründen das politische Kommando an seinen Bruder Rául ab, der seitdem als Präsident zeichnet.

1997 gehörte Hernández zu fünf Frauen, die von dem 2011 gestürzten und getöteten libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi einen Menschenrechtspreis erhielten. Libyen war damals ein Verbündeter Kubas.

(ap)
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