Bundesfamilienministerin Kristina Schröder forder Gesetz gegen Genitalverstümmelung

Berlin · Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat "ein starkes Signal" gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen in Deutschland angekündigt. Schröder fordert eine konsequente strafrechtliche Verfolgung.

Beschneidung bei Frauen - das sind die Fakten
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Foto: Majestic / Walter Wehner

Die Familienpolitiker von Union und FDP seien mit ihr der Meinung, dazu schnellstmöglich einen Gesetzentwurf auf den Weg zu bringen, sagte Schröder der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Es müsse eine konsequente strafrechtliche Verfolgung dieser Beschneidungen geben.

In Deutschland leben nach Schätzungen rund 30.000 Mädchen und Frauen, deren Genitale verstümmelt wurden oder die davon bedroht sind. Genitalverstümmelung gilt als Körperverletzung, sie ist aber kein eigener Straftatbestand. Der Bundesrat, Grüne und SPD hatten Änderungen am Strafgesetzbuch und härtere Strafen gefordert.

Weltweit leben bis zu 140 Millionen Mädchen und Frauen, die an ihren Genitalien verstümmelt wurden. Jährlich kommen laut UN-Bevölkerungsfonds UNFPA drei Millionen dazu. Betroffen sind vor allem Mädchen und Frauen in meist muslimischen Ländern West- und Nordostafrikas. Dort soll die traditionelle Beschneidung Mädchen auf ihre Rolle als Frau und Mutter vorbereiten.

(dpa/anch)
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