„Bedeutende Menge verschickt“ USA werfen Nordkorea Lieferung von Granaten an Russland vor

Washington · Details nennt der Nationale Sicherheitsrat nicht, gibt sich aber gelassen: Auf den Krieg in der Ukraine hätten die Exporte keinen Einfluss.

 Artilleriegranaten von Russland, eine davon mit der Aufschrift „Brief an Selenskyj“, liegen an einem unbekannten Ort in der Region Donezk.

Artilleriegranaten von Russland, eine davon mit der Aufschrift „Brief an Selenskyj“, liegen an einem unbekannten Ort in der Region Donezk.

Foto: dpa/Alexei Alexandrov

Nordkorea unterstützt nach US-Angaben Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine mit der Lieferung von Artilleriegranaten. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte am Mittwoch, Nordkorea versuche dabei, den Anschein zu erwecken, die Munition werde in den Nahen Osten oder nach Nordafrika geschickt.

Kirby äußerte sich nicht zur Zahl der gelieferten Granaten, sondern sprach lediglich von einer „beträchtlichen Anzahl“. Noch werde die Lage beobachtet, um feststellen zu können, ob die Geschosse tatsächlich an ihrem Bestimmungsort ankämen. Der Sprecher erklärte, die USA hätten eine Vorstellung davon, über welches Land oder welche Länder Nordkorea die Granaten einschleusen könnte.

Kirby betonte, die nordkoreanischen Lieferungen würden den Verlauf des Krieges nicht ändern, und verwies auf die westlichen Bemühungen, das ukrainische Militär mit Nachschub zu versorgen. Das Weiße Haus machte keine Angaben zur Art des Transports der Munition und wollte auch nicht sagen, ob die USA oder andere Länder versuchen wollten, die Lieferungen nach Russland zu unterbinden.

Das Weiße Haus hatte bereits vor knapp zwei Monaten mitgeteilt, das russische Verteidigungsministerium kaufe nach Geheimdiensterkenntnissen von Nordkorea Millionen Raketen und Artilleriegranaten für den Kampf in der Ukraine.

Am Mittwoch spielte die US-Regierung die Bedeutung der mutmaßlichen Lieferungen herunter. „Wir glauben nicht, dass es solchen Mengen sind, dass sie die Richtung dieses Krieges oder seine Dynamik im Osten oder im Süden spürbar verändern werden“, erklärte Kirby.

Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte im August erklärt, das russische Militär habe Hunderte Drohnen aus iranischer Produktion für den Einsatz auf dem Schlachtfeld in der Ukraine erhalten. Der Iran habe auch Personal auf die von Russland kontrollierte Krim geschickt, um technische Unterstützung für den Betrieb der Drohnen zu leisten. Iranische Vertreter dementierten die Angaben.

Nordkorea bemüht sich derzeit, die Beziehungen zu Russland zu verstärken. Die nordkoreanische Führung machte die Vereinigten Staaten für den Ukraine-Krieg verantwortlich und verwies auf eine „hegemoniale Politik“ des Westens als Rechtfertigung für den russischen Angriff. Nordkorea zeigte auch Interesse an der Entsendung von Bauarbeitern, die beim Wiederaufbau der russisch besetzten Gebiete im Osten der Ukraine helfen sollen.

(aku/AFP)
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