Aus Armeebeständen USA liefern Panzer früher als geplant an die Ukraine
Washington · Nach langem Gezerre sagten die USA der Ukraine im Januar die Lieferung von Kampfpanzern zu. Allerdings hätten diese erst gebaut werden müssen. Jetzt soll alles schneller gehen.
Die USA wollen die zugesagten Abrams-Kampfpanzer schneller an die Ukraine liefern als zunächst vorgesehen. Dafür sollten ältere, aufgearbeitete Modelle nach Kiew geliefert werden, teilten Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AP mit. Diese sollten in acht bis zehn Monaten zur Verfügung stehen.
Ursprünglich wollten die USA der Ukraine 31 Kampfpanzer des neueren Typs Abrams M2A2 zur Verfügung stellen. Die Lieferung der 70-Tonnen-Kolosse ins Kampfgebiet hätte allerdings bis zu zwei Jahre dauern können. Jetzt entschied das Verteidigungsministerium den Regierungsvertretern zufolge, ältere Panzer vom Typ Abrams M1A1 zu liefern. Diese sollen aus Armeebeständen entnommen werden. Außerdem können ukrainische Soldaten daran leichter ausgebildet werden. Auch die Handhabung ist einfacher.
Unklar war, wann die Ausbildung beginnen kann. Dabei geht es nicht nur um den Kampfeinsatz, sondern auch um Instandhaltung und Reparatur. Das Tempo der Ausbildung könnte sich auch auf die Einsatzzeiten der Panzer auswirken. Außerdem muss das US-Verteidigungsministerium dafür sorgen, dass die ukrainischen Streitkräfte über eine angemessene Versorgungskette für alle Teile verfügen, die für den Betrieb der Panzer benötigt werden.
Die US-Regierung hatte im Januar angekündigt, Abrams-Panzer an die Ukraine zu liefern - nachdem sie monatelang betont hatte, dass diese für die Ukrainer zu kompliziert, zu schwer zu warten und zu reparieren seien. Im Rahmen dieser Entscheidung sagte Deutschland die Lieferung von Leopard-2-Panzern ebenso zu wie die Erlaubnis zur Weitergabe solcher Panzer aus Polen und anderen Ländern an die Ukraine.
Die ukrainische Führung hat hartnäckig auf die Lieferung von Abrams-Panzern gedrängt. Diese wurden 1991 zum ersten Mal im Krieg eingesetzt. Sie verfügen über eine starke Panzerung, ein Hauptgeschütz vom Kaliber 120 Millimeter, panzerbrechende Fähigkeiten und hoch entwickelte Zielsysteme. Der Abrams hat einen Turbinenmotor mit 1500 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 68 Kilometern pro Stunde.