Bilderchronik Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Der 24. Februar markiert den Beginn der russischen Invasion der Ukraine vor sechs Monaten und hat seitdem nicht nur Tod und Zerstörung gebracht. Der Westen ist zusammengerückt. Waffen werden geschickt und die EU ringt um Unabhängigkeit von russischem Gas und Öl. Eine Kriegsbilanz in Bildern.

24. Februar
Der russische Präsident Wladimir Putin kündigt am 24. Februar 2022 bei einer TV-Ansprache eine militärische Sonderoperation im Donbass an. Er stellt die Staatlichkeit der Ukraine als Ganzes infrage und hat die beiden Regionen Luhansk und Donezk im Osten der Ukraine als unabhängige „Volksrepubliken“ anerkannt.

24. Februar
Russische Truppen greifen in einem Blitzangriff den Nachbarstaat Ukraine an. In Kiew schlagen am 24. Februar 2022 Raketen in der Nähe eines Militärgebäudes ein.

26. Februar
Russische Geldhäuser sollen aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk SWIFT ausgeschlossen werden. Zudem entscheidet Deutschland, Waffen aus Beständen der Bundeswehr an die Ukraine zu liefern.
Auf einer Solidaritätsdemonstration für die Ukraine, halten am 26. Februar zwei Demonstranten in Hamburg Schilder mit den Aufschriften "Waffenlieferungen an die Ukraine" und "Russland vom SWIFT ausschliessen" in die Höhe.

27. Februar
Russlands Präsident Wladimir Putin setzt die Abschreckungswaffen der Atommacht in Bereitschaft. Das Foto zeigt ihn während eines Treffens mit Sergej Schoigu (2.v.l), Verteidigungsminister von Russland, und Waleri Gerassimow (l), Generalstabschef der russischen Streitkräfte in Moskau.

2. März
Die UN-Vollversammlung verurteilt die russische Invasion mit historisch großer Mehrheit: 141 Staaten stimmten für eine entsprechende Resolution und forderten den Abzug Russlands aus der Ukraine. 35 Länder enthielten sich, darunter China.

4. März
Ein Feuer in Europas größtem Atomkraftwerk nahe Saporischschja schürt Ängste vor einer nuklearen Katastrophe. Das Foto zeigt IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi, der bei einer Pressekonferenz über die Situation im Kernkraftwerk Saporischschja spricht.

8. März
Tausende Zivilisten werden aus der umkämpften Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine gerettet. Zudem verbietet die USA den Import von Öl aus Russland.

16. März
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag ordnet das sofortige Ende der russischen Gewalt in der Ukraine an. Das Foto zeigt Demonstranten, die gegen die russische Invasion vor dem Gebäude des Internationalen Strafgerichtshofs protestieren.

17. März
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht in einer Videobotschaft vor dem Bundestag und bekommt Applaus von der Bundesregierung.

24. März
Die Nato, mit Jens Stoltenberg als Generalsekretär, beschließt eine massive Aufrüstung und aktiviert die Abwehr chemischer, biologischer und atomarer Bedrohungen.

3. April
Gräueltaten an der Zivilbevölkerung in der Kiewer Vorstadt Butscha sorgen für Entsetzen. Die Ukraine zählt mehr als 400 Leichen.

8. April
Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof in Kramatorsk sterben mehr als 50 Menschen. Yana (r) und ihre Mutter Natasha Stepanenko, die einen Evakuierungszug in Richtung Westen besteigen wollten, um in Sicherheit zu kommen, werden schwer verletzt. Yana verliert beide Beine, ihre Mutter Natasha verliert ihr linkes Bein.

15. April
Russland bestätigt den Untergang des Raketenkreuzers „Moskwa“. Die Ukraine behauptet, das Flaggschiff der Schwarzmeerflotte versenkt zu haben. Moskau bestreitet das.

20. April
Die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine überschreitet die Marke von fünf Millionen. Viele fliehen in die Nachbarstaaten wie Polen, Moldau und die Slowakei.

21. April
Im Osten der Ukraine hat die russische Armee mittlerweile den Großteil der Region Luhansk unter Kontrolle. Das Foto zeigt einen russischen Soldaten, der das Kraftwerk Luhansk in der Stadt Schtschastja bewacht.

27. April
Das russische Staatsunternehmen Gazprom stoppt Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien.

28. April
Der Bundestag gibt grünes Licht für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.
Menschen aus der Ukraine demonstrieren am 25. April 2022 vor dem Bundeskanzleramt gegen den Krieg in ihrer Heimat und fordern auf Transparenten die Lieferung schwerer Waffen.

10. Mai
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock trifft Selenskyj in Kiew. Die deutsche Botschaft wird wiedereröffnet (Foto).

12. Mai
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba (l) fordert auf seinem viertägigen Deutschland-Besuch die Lieferung westlicher Kampfjets und Raketenabwehrsysteme. Auf dem Foto zu sehen mit Robert Habeck (Bündnis90/Grüne).

18. Mai
Schweden und Finnland beantragen offiziell die Nato-Mitgliedschaft.
Der finnische Botschafter, Klaus Korhonen (l) und der schwedische Botschafter Axel Wernhoff (r), überreichen dem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in Brüssel die Anträge ihrer Länder auf die Nato-Mitgliedschaft.

20. Mai
Deutschland kündigt für Juli die Lieferung der ersten 15 Flugabwehrpanzer „Gepard“ an die Ukraine an.

21. Mai
Russlands Armee hat nach eigenen Angaben die Hafenstadt Mariupol komplett unter Kontrolle. Zuvor hatten sich die letzten der mehr als 2400 ukrainischen Kämpfer im Stahlwerk Azovstal ergeben.
Das Foto zeigt ukrainische Soldaten in einem Bus, nachdem sie aus dem belagerten Stahlwerk Asowstal in Mariupol evakuiert wurden.

30. Mai
Die EU einigt sich auf den Stopp russischer Öl-Lieferungen über den Seeweg. Transporte per Pipeline sollen möglich bleiben.

31. Mai
Die USA wollen das Artilleriesystem Himars an Kiew liefern.

7. Juni
Bei einem Besuch in Vilnius, Finnland, sagt Bundeskanzler Olaf Scholz dem Land zusätzliche militärische Unterstützung gegen einen möglichen russischen Angriff zu. Das Foto zeigt den Bundeskanzler bei einem Besuch in Pabrade, Litauen, neben Daniel Andrä, Bundeswehr-Kommandeur der NATO Enhanced Forward Presence Battle Group (eFP-Bataillon) und Gitanas Nauseda (r), Präsident von Litauen. In dem Camp Adrian Rohn sind mehr als 1.000 Bundeswehr-Soldaten stationiert.

11. Juni
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen führt in Kiew Gespräche über den EU-Beitrittsantrag der Ukraine.

14. Juni
Der russische Energieriese Gazprom verringert die maximalen Gasliefermengen durch die Ostseepipeline Nord Stream nach Deutschland um 40 Prozent.

21. Juni
Knapp vier Monate nach Kriegsbeginn sind die ersten Panzerhaubitzen 2000 aus Deutschland in der Ukraine eingetroffen, die modernsten Artilleriegeschütze der Bundeswehr.

23. Juni – Die Europäische Union nimmt die Ukraine sowie die Republik Moldau offiziell in den Kreis der Beitrittskandidaten auf.
27. Juni – Die russische Luftwaffe bombardiert ein Einkaufszentrum in der ostukrainischen Stadt Krementschuk. Es gibt nach ukrainischen Angaben mindestens 20 Tote. (Foto)
29. Juni – Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg will die Nato ihre Kampfkraft massiv erhöhen. Auf einem Gipfel in Madrid beschließt das Bündnis ein neues strategisches Konzept.

9. Juli – Selenskyj hat den ukrainischen Botschafter, Andrij Melnyk (Foto), in Berlin entlassen. Dieser war unter anderem wegen Äußerungen über den ukrainischen Nationalisten Stepan Bandera in die Kritik geraten
18. Juli – Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen.
21. Juli – Nach routinemäßigen Wartungsarbeiten fließt wieder Gas durch die Pipeline Nord Stream 1. Die Liefermengen erreichen aber kaum ein Fünftel der Vorkriegswerte, die Sorge um eine stabile Energieversorgung im Winter bleibt.

26. Juli – Deutschland hat der Ukraine laut Verteidigungsministerium Mehrfachraketenwerfer und weitere Panzerhaubitzen geliefert. Russland kündigt an, nach 2024 aus der Internationalen Raumstation ISS (Foto) auszusteigen.
29. Juli – Dutzende ukrainische Kriegsgefangene kommen bei einem Angriff auf ein Gefängnis unter Kontrolle der prorussischen Separatisten in der Ostukraine ums Leben. Kiew und Moskau machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.
1. August – Erstmals seit Beginn der russischen Invasion verlässt wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa in der Ukraine. Tage zuvor hatten sich die Parteien darauf verständigt: Die erste größere Übereinkunft seit Kriegsbeginn. Das Foto zeigt die unter der Flagge Sierra Leones fahrende „Razoni“, die mit 26.000 Tonnen Mais beladen ist.
9. August – Explosionen erschüttern eine russische Luftwaffenbasis auf der 2014 annektierten Halbinsel Krim. Mehrere Flugzeuge werden zerstört, die Hintergründe bleiben unklar.

11. August
Die unübersichtliche Lage im von Russen besetzten Atomkraftwerk Saporischschja beschäftigt den UN-Sicherheitsrat. Das Kraftwerk gerät immer wieder unter Beschuss (Satellitenbild).

16. August – Auf der Krim detoniert ein russisches Munitionslager, Moskau spricht von einem „Sabotageakt“
18. August – UN-Generalsekretär Guterres (r) und der türkische Präsident Erdogan (l) treffen Selenskyj in der Ukraine, um Chancen zur Beendigung des Kriegs auszuloten.

18. August
Nach einem Raketenangriff in Charkiw betritt eine ukrainische Frau ihre Wohnung in einem Gebäude, das zerstört wurde.

22. August
Mit nacktem Oberkörper demonstrieren zwei Frauen mit dem Slogan "GAS EMBARGO NOW" neben Bundeskanzler Olaf Scholz. Umgehend werden sie von Sicherheitsleuten abgedrängt.
Die Bundesregierung lehnt ein Gasembargo gegen Russland zu dem Zeitpunkt mit der Begründung ab, dass eine sichere Energieversorgung sonst nicht zu gewährleisten sei. Allerdings hat Russland die Lieferungen stark reduziert.

24. August – Der ukrainische Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und seine Frau Olena besuchen am ukrainischen Unabhängigkeitstag eine Gedenkfeier für die ukrainischen Soldaten und Soldatinnen, die seit dem Beginn der russischen Militärinvasion getötet wurden (Foto). Der ukrainische Unabhängigkeitstag markiert auch den sechsten Monat seit dem Beginn der Moskauer Militärinvasion, die am 24. Februar begann.
24. August – Wassili Nebensja, Botschafter von Russland bei den Vereinten Nationen, stimmt bei einer Verfahrensabstimmung in New York darüber ab, ob der ukrainische Präsident Selenskyj bei der Sitzung des Sicherheitsrates über Bedrohungen des internationalen Friedens und der Sicherheit im Hauptquartier der Vereinten Nationen per Videoschalte sprechen darf. Russland ist mit seinem Versuch gescheitert, die Rede des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu blockieren.
31. August – Die Experten der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) machen sich auf den Weg zum Atomkraftwerk Saporischschja. „Wir werden ein paar Tage dort verbringen“, kündigte IAEA-Chef und Missionsleiter Rafael Grossi an.

3. September
Polina (7) und ihre Schwester Arina (4) spielen in einem Park in einem Dorf etwa 30 Kilometer entfernt vom Kernkraftwerk Saporischschja in der Region Dnipropetrowsk. Der Leiter der UN-Atomaufsichtsbehörde sagte am 3. September, dass das von Russland kontrollierte Atomkraftwerk von seiner letzten externen Stromleitung abgeschnitten wurde, aber immer noch in der Lage ist, Strom über eine Reserveleitung zu liefern.

21. September – Putin verliest am 21. September die Teilmobilmachung. Zugleich droht er mit dem Einsatz von Atomwaffen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu zufolge sollen 300.000 Reservisten eingezogen werden. Viele von ihnen setzen sich ins Ausland ab, um dem Krieg zu entgehen.
29. September – Russische Rekruten gehen auf einem Bahnhof in Prudboi in der Region Wolgograd zum Zug (Foto). Die ersten im Zuge der Teilmobilmachung in Russland einberufenen Rekruten sind nach offiziellen Angaben in die besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk verlegt worden.

23. September – In den von Moskau besetzten Gebieten im Osten und Süden der Ukraine sind Hunderttausende Menschen aufgerufen, bei einem Scheinreferendum über einen Beitritt der Regionen zur Russischen Föderation abzustimmen.
27. September – In russischen Nachrichtenagenturen heißt es, dass nach Auszählung von bis zu 20 Prozent der Stimmen 97 bis 98 Prozent der Wähler mit "Ja" gestimmt hätten. Laut russischen Angaben war die Beteiligung hoch. Derweil gibt es eine Reihe von Berichten, wonach die Stimmabgaben unter Androhung von Gewalt und Einschüchterung stattfanden.
30. September – Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnet im Kreml in Moskau Verträge über die formelle Annexion von vier von russischen Truppen besetzten Regionen der Ukraine - Lugansk, Donezk, Cherson und Saporischschja (Foto).

1. Oktober
Die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD, M) besichtigt mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Olexij Resnikow (2.v.r) im Getreidehafen von Odessa einen ursprünglich aus Deutschland stammenden Flugabwehrpanzer vom Typ Gepard. Rechts steht Oleksii Makeiev, bisheriger Sonderbeauftragter für die Sanktionen gegen Russland und künftiger Botschafter der Ukraine in Deutschland.

8. Oktober – Flammen und Rauch steigen von der Krim-Brücke auf, die das russische Festland und die Halbinsel Krim über die Straße von Kertsch verbindet (Foto). Die Explosion an der einzigen Verbindungsbrücke zwischen Russland und der von Moskau annektierten Halbinsel Krim droht die Kriegslage weiter zu verschärfen.
10. Oktober – Zwei Tage später folgt die Vergeltung. Die russischen Streitkräfte starten Luftangriffe auf Städte im ganzen Land, darunter Kiew und Lwiw im Westen.
19. Oktober – Am 19. Oktober 2022 verhängt Putin das Kriegsrecht über die kurz zuvor annektierten Gebiete.

10. Oktober
Rettungskräfte untersuchen den Schauplatz eines Angriffs auf Kiew. Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist nach Angaben von Bürgermeister Klitschko unter russischem Raketenbeschuss. Es seien Ziele im Zentrum von Kiew getroffen worden, teilte Klitschko bei Telegram am 10. Oktober 2022 mit. Er forderte die Menschen auf, Schutz zu suchen.

12. November
Das undatierte Handout-Foto, das der Streetart-Künstler Banksy über eine Agentur am 12. November 2022 an die Britische Nachrichtenagentur Press Association (PA) gegeben hat, zeigt ein kriegszerstörtes Haus. Auf der gelben Wand des Gebäudes ist eine Person zu sehen, die eine Gasmaske und einen Feuerlöscher trägt. Banksy hat ein Video auf Instagram veröffentlicht, in dem er sich zu einer ganzen Reihe von Werken in der Ukraine bekennt.

12. November
Ein weiteres Werk von Banksy zeigt eine Ballerina, die auf der grauen Wand eines Gebäudes über einem Loch tanzt.

9. November – Der russische Verteidigungsminister Sergei Kuschugetowitsch Schoigu ordnet am 9. November 2022 nahe der Stadt Cherson den Rückzug vom westlichen Ufer des Flusses Dnipro an. Zwei Tage später ist der Rückzug abgeschlossen. Anfang März begann die russische Besatzung in der südukrainischen Stadt Cherson, acht Monate später haben sich die russischen Soldaten zurückgezogen.
14. November – Nach der Befreiung der Stadt Cherson besucht der ukrainische Präsident Selenskyj die Stadt unter großem Jubel (Foto).

24. November
Menschen warten in einer Schlange, um Wasser zu holen. Die Bewohner der ukrainischen Hauptstadt griffen auf der Suche nach Wasser zu leeren Flaschen und drängten sich in Cafés, um Strom zu erhalten und sich aufzuwärmen. Am 23. November 2022 war nach massiven russischen Raketenangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur landesweit die Stromversorgung ausgefallen.

25. November
Anwohner in Cherson prüfen die Schäden an einem Geschäft, das am Vortag bei einem Angriff zerstört wurde. Unter dem Druck ukrainischer Angriffe hatten russische Truppen Cherson und ihren Brückenkopf auf dem nordwestlichen Ufer des Dnipro Mitte November geräumt. Die Russen halten aber Stellungen auf dem anderen Ufer des Flusses und setzen von dort ihre Artillerie ein.

27. November
Die beschädigte Antoniwkabrücke, der Hauptübergang über den Fluss Dnipro in Cherson, wurde Anfang November 2022 von russischen Truppen zerstört, nachdem sie sich aus der Stadt zurückgezogen hatten.
9. Dezember
Anlässlich des Tages der Menschenrechte (10. Dezember) besucht Selenskyj eine Mahnwache.

21. Dezember
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, spricht vor dem US-Kongresses in Washington und dankt für die Unterstützung der USA. Kamala Harris (l), Vizepräsidentin der USA, und Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, überreichte er eine ukrainische Flagge, die von den Frontsoldaten in Bachmut in der umkämpften ukrainischen Provinz Donezk signiert wurde.

22. Dezember
Ein durch Beschuss beschädigtes Wohnhaus im Stadtteil Saltiwka von Charkiw.

23. Dezember
Eine Frau betrachtet das Grab ihres Mannes in Charkiw, einem ukrainischen Soldaten, der an der Frontlinie gestorben ist.

31. Dezember
Anwohner der ukrainischen Hauptstadt Kiew suchen Silvester Schutz in einer U-Bahn-Station. Kurz vor und auch nach dem Jahreswechsel haben russische Drohnen erneut das Land angegriffen. Im Süden und Osten der Ukraine sowie in Kiew wurde Luftalarm ausgelöst.

6. Januar
Eine Frau zündet eine Kerze vor Beginn des orthodoxen Weihnachtsfestes im St. Michaels-Kloster an. Der russische Präsident Putin ordnete eine 36-stündige Waffenruhe in der Ukraine für das russisch-orthodoxe Weihnachtsfest an, doch der ukrainische Präsident Selenskyj stellte die Absichten des Kremls infrage. Laut der Ukraine sollen im Nordosten und Süden des Landes Stellungen und Ortschaften beschossen worden sein – auch gebe es Tote.

10. Januar – Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis90/DieGrünen, 2.v.r) geht während ihrer Reise in die Ostukraine neben dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba (3.v.r), dem Gouverneur von Charkiw, Oleh Synehubow (l) und dem Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow (2.v.l), in Charkiw durch den stark zerstörten Stadtteil Saltiwka. Baerbock reiste in einer zunächst geheimgehaltenen Aktion in das im September 2022 von der russischen Besatzung befreite Gebiet Charkiw. Sie sicherte der Ukraine anhaltenden Beistand gegen Russlands Angriffskrieg und auf dem Weg in die Europäische Union zu.
10. Januar – Der Chef der russischen Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, reklamiert die völlige Einnahme der Kleinstadt Soledar in der Nähe von Bachmut im Osten. Drei Tage später erklärt das Verteidigungsministerium, Soledar sei eingenommen.
25. Januar – Am 25. Januar teilt das ukrainische Militär mit, es habe sich aus Soledar zurückgezogen, nachdem der Durchbruch in Donezk verhindert worden sei.

11. Januar
Ein ukrainischer Soldat raucht eine Zigarette in einem Schützengraben an der Frontlinie in der Nähe von Bachmut.

14. Januar
Auf diesem von der Regionalverwaltung Dnipro via AP veröffentlichten Foto steigt Rauch von einem Wohnhaus auf, nachdem eine russische Rakete nach ukrainischen Angaben in ein mehrstöckiges Gebäude eingeschlagen ist. Beim Einschlag wurden mehr als 30 Menschen getötet und Dutzende verletzt.
25. Januar – Dieses von U.S. Transportation Command am 2. Februar 2023 zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen von 60 Schützenpanzern von Typ „Bradley“, der am 25. Januar 2023 im Transportation Core Dock in North Charleston auf das Transportschiff „ARC Integrity“ geladen wird. Mehr als 60 dieser Infanterie-Kampffahrzeuge wurden als Teil des US-Militärhilfepakets für die Ukraine verschifft (Foto).
25. Januar – Die Bundesregierung sagt die Lieferung von 14 Kampfpanzern vom Typ Leopard-2-A6 zu. Sie stammen aus den Beständen der Bundeswehr. Dem ging voraus, dass die US-Regierung ihren Widerstand gegen die Lieferung von M1-Abrams-Panzern aufgegeben hat. Die USA schicken 31 Stück.

9. Februar
Menschen tragen in Lwiw ihre Habseligkeiten in einer Modulstadt für Flüchtlinge. Der UNHCR hat über 17 Millionen Grenzüberquerungen aus der Ukraine registriert. Knapp sechs Millionen Menschen waren im Dezember 2022 innerhalb des Landes auf der Flucht. Bis zum 7. Februar 2023 sind mehr als eine Million Geflüchtete aus der Ukraine nach Deutschland gekommen.

9. Februar – Auf diesem vom Europäischen Parlament zur Verfügung gestellten Foto halten Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, und Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, während einer Plenarsitzung im Europäischen Parlament, eine Flagge der Europäischen Union.
9. Februar – Wolodymyr Selenskyj hat sich in Paris mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron getroffen. Wie bei seinem überraschenden Besuch kurz zuvor in London bat der ukrainische Präsident auch in Frankreich die westlichen Partner um Kampfjets.

14. Februar – Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, wirft Russland vor, einen Umsturz in ihrem Land zu planen (Foto). Dabei beruft sie sich auf Geheimdienstinformationen. Unabhängig überprüfbare Belege liegen zunächst nicht vor. Russland reagierte nicht unmittelbar auf die Vorwürfe.
17. Februar – Zur Kompensation von Kriegsschäden beschlagnahmt die Ukraine 250 Millionen Euro vom russischen Oligarchen Oleg Deripaska. Die Ukraine erhält laut Angaben des Geheimdienstes in Kiew nach einem Gerichtsbeschluss das Geld.

20. Februar
US-Präsident Joe Biden besucht überraschend die Ukraine. In Kiew trifft er den ukrainischen Präsidenten Selenskyj (Foto). Die US-Regierung unterstützt die Ukraine in großen Stil mit Waffen und Munition. Seine Visite direkt vor dem ersten Jahrestag des Kriegsbeginns hat große Symbolkraft.
Am selben Tag reist der chinesische Spitzendiplomat Wang Yi einem Medienbericht zufolge zu Gesprächen über einen möglichen Friedensplan nach Moskau. Die USA äußerten den Verdacht, China könnte Waffenlieferungen an Russland erwägen.

20. Februar
Auch im Karneval ist der russische Angriffskrieg in der Ukraine weiterhin ein Thema. Auf einem Mottowagen auf dem Kölner Rosenmontagszug küsst der russische Präsident Putin den Teufel.

20. Februar
Auf dem Düsseldorfer Rosenmontagszug badet Putin daneben in einer Badewanne voll Blut. Die Badewanne ist in den Farben der Ukraine bemalt.

21. Februar
In seiner Rede an die Nation kündigt der russische Präsident Putin die Aussetzung des letzten großen atomaren Abrüstungsvertrages mit den USA an. Im Jahr 2010 hatten die USA und Russland den Kontrollvertrag „New Start“ unterzeichnet. Ende Januar 2023 warfen die USA Russland eine Nichteinhaltung des Vertrages vor. Außerdem wirft Putin in seiner Rede dem Westen vor „voll“ für die Eskalation des Ukraine-Konflikts verantwortlich zu sein.
(Mit Material von dpa und Reuters)

Krieg in der UkraineZerstörtes Zuhause: Wenn Raketen in der Küche einschlagen
