Ministerin Schulze in der Ukraine Die Gefahr kommt meist lautlos in Odessa

Odessa · Die Gefahr kommt meist lautlos in der Ukraine. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze wird jedoch in Odessa umfassend geschützt und verspricht den Ukrainern Hilfe in Höhe von 52 Millionen Euro. Ein Besuch morgens um neun im Kriegsgebiet.

Svenja Schulze (r, SPD), Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, steht in der Nähe von Odessa vor einem von russischen Raketen zerstörten Umspannwerk neben Oleksandr Kubrakov (l), Vize-Premierminister der Ukraine und Wiederaufbauminister.

Svenja Schulze (r, SPD), Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, steht in der Nähe von Odessa vor einem von russischen Raketen zerstörten Umspannwerk neben Oleksandr Kubrakov (l), Vize-Premierminister der Ukraine und Wiederaufbauminister.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Um 08.56 Uhr ist Svenja Schulze drin. Drin im Kriegsgebiet. Die Fahrzeugkolonne mit der Bundesentwicklungsministerin hat die Grenze überschritten. Schnell noch die Autos gewechselt, rein in geschützte Fahrzeuge. Hinter Schulze liegt jetzt die Republik Moldau, wo sie übernachtet hat, vor ihr die Ukraine, ein Land im Krieg. Und ein Tag mit womöglich ungewisser Entwicklung. In einem Land, das sich seit fast elf Monaten im Ausnahmezustand befindet, kann viel passieren. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jede Sekunde. Die Gefahr kommt meist lautlos – oder wenn, dann nur mit sehr kurzer Vorwarnzeit. Aber so weit will Schulze bei ihrem zweiten Besuch in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar vor einem Jahr nicht denken. Sie will Hilfe bringen, keine neuen Katastrophen. Und sie denkt schon an die Zeit nach dem Krieg, an den Wiederaufbau zerstörter Städte, Gemeinden und Dörfer. Später am Tag wird die SPD-Politikerin sagen: „Der Wiederaufbau findet hier jeden Tag statt.“ Und Deutschland werde dies unterstützen, jetzt im Krieg und natürlich danach.