Operation unter Lebensgefahr Chirurg entfernt scharfe Munition aus ukrainischem Soldaten

Kiew/Düsseldorf · Auf die Gefahr hin, dass eine Granate im Körper eines ukrainischen Soldaten jederzeit hätte explodieren können, entfernte ein Chirurg diese in einer Operation. Wie es dem Patienten danach ging.

 Einem ukrainischen Soldaten wurde in einer Operation eine vier Zentimeter große Granate entfernt. (Symbolbild)

Einem ukrainischen Soldaten wurde in einer Operation eine vier Zentimeter große Granate entfernt. (Symbolbild)

Foto: dpa/Libkos

Sie hätte jederzeit explodieren können: Ein ukrainischer Soldat wurde während des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine von einer VOG-Granate getroffen. Diese explodierte aber nicht, sondern blieb im Körper des Mannes stecken. Ein Ärzteteam aus ukrainischen Militärchirurgen hat dem Mann schließlich unter einer Operation die Granate aus dem Körper entfernt. Das teilte das Büro der ukrainischen Streitkräfte am 12. Januar über Facebook mit.

Zudem teilte das englischsprachige Multimedia-Projekt über die Ukraine, Ukraine World, ein Röntgenbild von dem Torso des ukrainischen Soldaten auf Facebook. Ebenfalls zu sehen war ein Bild eines Chirurgen, der einen Teil der VOG-Granate in der Hand hielt. Eine VOG-Granate ist ein etwa vier Zentimeter langes Stück Munition, das von einem Unterlauf-Granatwerfer abgefeuert wird und eine Reichweite von etwa 400 Metern hat. Normalerweise explodiert diese kurz über dem Boden.

Hanna Maljar, die stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, schrieb bereits vor drei Tagen zu der Operation des Mannes auf Facebook: „Militärärzte führten eine Operation durch, um eine nicht explodierte VOG-Granate aus dem Körper eines Soldaten zu entfernen. Sie wurde im Beisein von zwei Pionieren entfernt, die für die Sicherheit des medizinischen Personals sorgten.“

Einer der erfahrensten Chirurgen der Streitkräfte der Ukraine, Andrii Verba, soll die Operation geleitet haben. Während des Eingriffs sei auf die sonst übliche Elektrokoagulation – das ist eine chirurgische Behandlung beziehungsweise Zerstörung von Gewebe durch Hochfrequenzströme – verzichtet worden, da die Granate im Körper des Mannes jederzeit hätte explodieren können.

Die Operation sei laut verschiedener Medienberichte erfolgreich gewesen. Im Anschluss an die Entfernung der Granate aus dem Körper des ukrainischen Soldaten gelang es einem Sprengstoffspezialisten, diese zu entschärfen. Wann genau die Operation stattgefunden hatte, ist nicht bekannt. Maljar schrieb auf Facebook weiter dazu: „Der verwundete Soldat wurde zur weiteren Rehabilitation und Genesung geschickt.“

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