Laut Nato-Generalsekretär Selenskyj hat Einladung zu Nato-Gipfel angenommen

Ramstein-Miesenbach · Der Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt wird am 11. und 12. Juli stattfinden. Seine Teilnahme habe auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zugesagt, wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte.

Jens Stoltenberg vor dem Treffen der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Airbase Ramstein.

Jens Stoltenberg vor dem Treffen der US-geführten Ukraine-Kontaktgruppe auf der US-Airbase Ramstein.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Gipfeltreffen des Verteidigungsbündnisses in Litauen teilnehmen. „Ich habe ihn eingeladen, und ich freue mich, dass er die Einladung angenommen hat und am Nato-Gipfel in Vilnius teilnehmen wird“, sagte Stoltenberg am Freitag am Rande eines Treffens der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Militärhilfe für die Ukraine auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz.

Der Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt wird am 11. und 12. Juli stattfinden. Unklar blieb zunächst, ob Selenskyj tatsächlich anreisen wird oder nur per Videokonferenz an Beratungen teilnimmt. Aus Sicherheitsgründen werden die Reisen des ukrainischen Präsidenten nicht angekündigt.

Seit Beginn der russischen Invasion am 24. Februar 2022 hat Selenskyj sein Land bislang nur sehr selten verlassen. Die erste Reise führte ihn im Dezember nach Polen und in die USA, wo er unter anderem seinen US-Kollegen Joe Biden traf. Im Februar reiste er zu politischen Gesprächen nach London, Paris und Brüssel, Anfang April dann nach Warschau.

Stoltenberg hatte am Donnerstag erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs die Ukraine besucht. In Kiew traf er dabei unter anderem Selenskyj und sicherte ihm weitere Unterstützung bei den Bemühungen der Ukraine um einen Beitritt zum Militärbündnis zu.

Stoltenberg verwies dabei auch auf ein bereits Anfang April angekündigtes Unterstützungsprogramm für den Weg zur geplanten Nato-Mitgliedschaft der Ukraine. Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative soll dem Land die Anpassung an Bündnisstandards erleichtern und eine nahtlose Zusammenarbeit mit der Nato ermöglichen.

Selenskyj forderte die Nato-Staaten nach Stoltenbergs Besuch auf, bei dem Gipfel im Juli den Weg zur Aufnahme seines Landes ins westliche Militärbündnis freizumachen. Weder in der Ukraine noch in Europa noch in der Nato würde die Mehrheit der Bevölkerung verstehen, wenn Kiew keine „wohlverdiente Einladung“ erhielte, sagte Selenskyj am Donnerstagabend in seiner täglichen Videoansprache.

Beim Ramstein-Treffen zur Unterstützung der Ukraine am Freitag wird ein möglicher EU- oder Nato-Beitritt nach Angaben von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius aber „überhaupt kein Thema“ sein. Bei den Beratungen der Verteidigungsminister und ranghoher Militärs aus zahlreichen Ländern an diesem Freitag werde es vor allem um die Finanzierung der Instandsetzungszentren für schon an die Ukraine gelieferte Waffen gehen. Das sagte der SPD-Politiker am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Gesprochen werde sicher auch über Fragen wie die weitere Stärkung der ukrainischen Luftverteidigung und die Lieferung von Kampfflugzeugen.

(grz/dpa)
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