Russicher Angriffskrieg Elf Tote bei Luftangriffen auf den Süden der Ukraine

Kiew/Düsseldorf · Kiew und andere Regionen des Landes wurden mit russischen Raketen und Drohnen angegriffen. Dabei sind elf Menschen getötet worden. Um welche Städte es besonders Gefechte gibt.

 Ein Krater einer Explosion ist neben einem zerstörten Haus nach einem Raketenangriff zu sehen. Erneut wurde die Ukraine am Donnerstag von Luftangriffen getroffen.

Ein Krater einer Explosion ist neben einem zerstörten Haus nach einem Raketenangriff zu sehen. Erneut wurde die Ukraine am Donnerstag von Luftangriffen getroffen.

Foto: dpa/Roman Hrytsyna

Die Ukraine ist von einer weiteren Welle russischer Raketen und Drohnen angegriffen worden. Dabei seien elf Menschen getötet und elf weitere verletzt worden, erklärte der Sprecher des staatlichen Notfalldienstes, Oleksandr Chorunschji, im Fernsehen. Die Angriffe hätten elf ukrainische Regionen getroffen.

Militärchef Walerij Saluschnyj hatte gesagt, zu der Kanonade hätten 55 Raketen gehört, von denen 47 abgefangen worden seien. Zuvor wurden nach Angaben eines Sprechers der Streitkräfte im Süden der Ukraine Drohnen eingesetzt, mit denen die Russen offenbar versucht hätten, die Abwehr abzulenken oder zu überrumpeln. Es war die erste große Angriffswelle seit dem 14. Januar.

Landesweit heulten die Sirenen. Der Chef der Kiewer Stadtverwaltung, Serhij Popko, teilte mit, 15 Marschflugkörper seien abgeschossen worden. Bürgermeister Vitali Klitschko teilte mit, ein Mensch sei durch Raketentrümmer getötet und zwei weitere seien verletzt worden. Im Stadtbezirk Dniprowskji seien Explosionen zu hören gewesen. Es war der erste Todesfall durch einen Raketenangriff in Kiew seit Silvester.

Die Staatsanwaltschaft in Saporischschja teilte mit, bei einem Angriff auf eine Energie-Anlage in der Region habe es drei Tote und sieben Verletzte gegeben.

Der Gouverneur der Region Odessa, Maksym Martschenko, berichtete von Schäden an der Energie-Infrastruktur in Odessa und anderen Regionen des Landes. Diese hätten zu erheblichen Problemen bei der Stromversorgung geführt. Auch der Gouverneur von Winnyzja berichtete von Angriffen. Die Regionalverwaltung von Cherson teilte mit, bei russischem Beschuss seien zwei Menschen getötet und fünf verletzt worden.

Energieminister Herman Haluschtschenko sagte, Russland habe erneut auf die Energieversorgung gezielt, um einen Systemzusammenbruch auszulösen. Einige Anlagen seien getroffen worden, was zu Notabschaltungen geführt habe. Reparaturtrupps versuchten, die Versorgung so schnell wie möglich wieder herzustellen.

Am Mittwoch hatten Deutschland und die USA angekündigt, der Ukraine Kampfpanzer zu liefern. Diese könnten der Ukraine nach Ansicht von Experten helfen, russische Invasionstruppen zurückzudrängen.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte dem Sender Sky am Donnerstag, die Verbündeten konzentrierten sich darauf, schnell zu liefern. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius sagte, die Ausbildung ukrainischer Soldaten am Schützenpanzer Marder solle noch im Januar in Deutschland beginnen. Kurz darauf solle auch das Training am Kampfpanzer Leopard 2 beginnen. Er erwarte, dass eine erste Kompanie Leopard-Panzer Ende März oder Anfang April in der Ukraine sei. Ein genaues Datum könne er nicht nennen.

(lst/dpa)
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