Erklärung aus Moskau Ex-Kremlchef Medwedew hält Raketenschlag in Polen für Provokation
Moskau · Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew hat den tödlichen Raketeneinschlag in Polen als westliche Provokation bezeichnet und vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt.
Bei dem Raketeneinschlag in Polen am Dienstag sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Russland bestreitet, die Raketen auf Polen abgeschossen zu haben.
Das russische Verteidigungsministerium hatte bereits in einer ersten Reaktion nach Bekanntwerden des Vorfalls von einer „Provokation“ gesprochen. Russische Militärblogger präsentierten Fotos der Raketentrümmer, die darauf hindeuten sollen, dass es sich um Teile einer S-300 handelt - als Beweis dafür, dass es sich um ukrainische Luftabwehrraketen handelt. Tatsächlich nutzt die Ukraine unter anderem S-300-Systeme zur Flugabwehr. Andererseits hat Russland seinerseits mit den Raketen, deren Reichweite allerdings begrenzt ist, auch schon Ziele in der Ukraine beschossen.
Dmitri Poljanski, stellvertretender Leiter der russischen UN-Delegation, wies ebenfalls eine Schuld Moskaus an dem Vorfall zurück. Er verwies in dem Zusammenhang darauf, dass westliche Staaten schon in der vergangenen Woche eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats einberufen hätten - damals noch ohne Themenangabe. „Und nun plötzlich unmittelbar am Vorabend ein „Raketenangriff“ auf Polen“, das sei sehr verdächtig, übte sich der russische Diplomat in Verschwörungstheorien.