Vater von vermisstem Matrosen wütend Gesunkener Kreuzer „Moskwa“ angeblich nicht am Krieg beteiligt gewesen

Moskau · Der Vater einer der vermissten Matrosen hat einen Brief aus Moskau im Internet veröffentlicht. Angeblich sei das Schiff gar nicht in ukrainischen Hoheitsgewässern unterwegs gewesen.

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Kampf um Kiew

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Das vor der ukrainischen Küste gesunkene Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte „Moskwa“ war nach Darstellung Moskaus nicht am Militäreinsatz gegen die Ukraine beteiligt. Das geht aus einer Antwort der Militärstaatsanwaltschaft an den Hinterbliebenen eines Matrosen hervor. „Die Überprüfung hat ergeben, dass das Schiff, auf dem E.D. Schkrebez Dienst geleistet hat, nicht in die ukrainischen Hoheitsgewässer eingefahren ist und auch nicht auf der Liste der Verbände und Einheiten stand, die zum Einsatz an der militärischen Spezialoperation herangezogen wurden“, heißt es in dem offiziellen Schreiben, das der Vater des Matrosen am Freitag im sozialen Netzwerk Vkontakte veröffentlichte. Der Matrose gelte seit dem Unglück auf dem Raketenkreuzer Mitte April als vermisst.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar führt Moskau den Kampf auch mit Seestreitkräften, die Raketen auf küstennahe Ziele abgefeuert haben und an der Eroberung der ukrainischen Schlangeninsel beteiligt waren. Die „Moskwa“ sank am 13. April im Schwarzen Meer. Offizielle Ursache war ein Brand, die Ukraine erklärte, sie habe das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte mit zwei Antischiffsraketen nahe der Schlangeninsel versenkt. Moskau hat bisher einen Toten und 27 vermisste Besatzungsmitglieder vermeldet. Nach Medienberichten sind die Verluste deutlich höher.

Fotos: Erste Ukraine-Geflüchtete aus Moldau in Düsseldorf angekommen
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Erste Ukraine-Geflüchtete aus Moldau in Düsseldorf angekommen

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 Der russische Lenkwaffenkreuzer «Moskwa» fährt durch den Bosporus ins Mittelmeer. (Archivfoto)

Der russische Lenkwaffenkreuzer «Moskwa» fährt durch den Bosporus ins Mittelmeer. (Archivfoto)

Foto: dpa/Can Merey

Der Vater des Vermissten, Dmitri Schkrebez, bezeichnete das Schreiben als Lüge. „Gehört die Schlangeninsel etwa nicht zu den Hoheitsgewässern der Ukraine, ihr Lumpen?“, kommentierte er die Antwort auf seine Nachforschungen zum Verbleib seines Sohnes, der als Wehrpflichtiger laut russischem Gesetz nicht am Kriegseinsatz gegen die Ukraine hätte teilnehmen sollen.

(chal/dpa)
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