Diese Aufnahmen von AP-Journalist Mstyslav Chernov zeigen das Leid in Mariupol
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Diese Aufnahmen von AP-Journalist Mstyslav Chernov zeigen das Leid in Mariupol
Foto: AP/Evgeniy Maloletka AP-Journalist Mstyslav Chernov ist als Teenager in Charkiw aufgewachsen, 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Auf seinem Lehrplan stand der Umgang mit Schusswaffen, was damals bei ihm auf großes Unverständnis stößt: „Die Ukraine, argumentierte ich, sei doch von Freunden umzingelt. Ich habe über die Kriege im Irak, Afghanistan und Berg-Karabach berichtet. Als die Amerikaner und Europäer im vergangenen Winter ihre Botschaften in Kiew räumten, saß ich vor Landkarten, auf denen der russische Truppenaufmarsch verzeichnet war und dachte: „Mein armes Land.“
Das Bild zeigt den ukrainischen Reporter Chernov in Volnovakha, drei Tage vor der russischen Invasion. Fotografiert wurde er von seinem Kollegen Evgeniy Maloletka.
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Foto: AP/Evgeniy Maloletka Evgeniy Maloletka und seinem Kollegen wurde die Gefahr der russischen Invasion bewusst und das vor allem Mariupol, die Stadt am Asowschen Meer, für beide Seiten von großer strategischer Bedeutung ist. Am 23. Februar haben sich schließlich die Journalisten Maloletka und Chernov auf den Weg nach Mariupol gemacht - eine Stunde vor Kriegsbeginn.
Die ersten Aufnahmen aus der Stadt zeigen Bilder von einem zerstörten ukrainischen Luftverteidigungsstützpunkt und mittendrin AP-Journalist Mstyslav Chernov.
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Diese Aufnahmen von AP-Journalist Mstyslav Chernov zeigen das Leid in Mariupol
Foto: AP/Mstyslav Chernov Dieses Bild wurde am 24. Februar von Mstyslav Chernov aufgenommen und zeigt die Bewohner von Mariupol, die sich in einem Bunker vor den russischen Angriffen verstecken: „Etwa ein Viertel der rund 430.000 Einwohnerinnen und Einwohner hat in den ersten Kriegstagen die Stadt noch verlassen. Aber nur wenigen war klar, dass der Krieg wirklich kommt. Als die anderen ihren Fehler begriffen, war es zu spät,“ so Chernov.
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Foto: AP/Mstyslav Chernov Chernovs Bilder gingen während des russischen Einmarschs in Mariupol um die Welt und zeigten das Leid der Menschen. Für ihn war es damals wichtig, in der belagerten Stadt zu bleiben: “Ohne uns Berichterstatter gäbe es keine Informationen. Das ist der Grund, warum wir solche Risiken eingegangen sind, um der Welt zu zeigen, was wir mit angesehen haben. Und das ist der Grund, weshalb Russland uns wütend verfolgt. Nie zuvor hatte ich das Gefühl, dass es so wichtig ist, das Schweigen zu brechen“.
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Foto: AP/Mstyslav Chernov AP-Fotograf Evgeniy Maloletka und ein Rettungssanitäter helfen am 2. März einer Frau, die durch Beschuss verletzt wurde. Maloletka und Chernov versuchten immer wieder einen Platz zu finden, von dem sie die Schreckensbilder in die Welt senden konnten: „Wir versuchten es von einem Fenster im siebten Stockwerk des Krankenhauses. Von dort sahen wir die letzten Reste der einstigen Bürgerstadt Mariupol“, berichtet Chernov.
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Foto: AP/Mstyslav Chernov Fotograf Evgeniy Maloletka zeigt am 9. März auf die von Russen beschossene Entbindungsklinik in Mariupol.
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Foto: AP/Mstyslav Chernov Anschließend fahren beide Journalisten zu dieser Klinik und halten die Tragik in Bildern fest: „Wir sahen Rauch über der Entbindungsklinik aufsteigen. Als wir dort ankamen, waren Retter immer noch dabei, blutende Schwangere aus den Ruinen zu holen“.
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Foto: dpa/Mstyslav Chernov Dank der beiden Journalisten Chernov und Maloletka konnten sich die Menschen weltweit ein Bild von den grauenvollen Geschehnissen der vergangenen Wochen in Mariupol machen. Die Bericherstattung erfolgte meist unter erschwerten Bedingungen:
„In der Dunkelheit übermittelten wir die Bilder. Wir teilten die Videodatei in drei Teile und legten drei Mobiltelefone nebeneinander, um das Prozedere zu beschleunigen. Trotzdem dauerte es Stunden, weit über die Ausgangssperre hinaus. Der Beschuss ging weiter, aber die Polizisten, die uns durch die Stadt eskortieren sollten, warteten geduldig, erklärt Chernov.
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Foto: AP/Mstyslav Chernov Vor den Trümmern der technischen Universität in Mariupol, steht am 10. März Evgeniy Maloletka, der von seinem Kollegen Chernov fotografiert wird.
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Foto: AP/Mstyslav Chernov Das Leid der Menschen in Bildern: Chernov fotografiert im Krankenhaus eine auf dem Boden sitzende Frau, die um ihren getöteten Mann weint.
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Foto: AP/Mstyslav Chernov In einem improvisierten Bunker verstecken sich diese Bewohner von Mariupol. Chernov und sein Kollege dokumentierten den Krieg in der Hafenstadt und mussten letztlich von den russischen Truppen fliehen: „Wir waren die letzten Journalisten in Mariupol. Jetzt sind da keine mehr. Wir werden mit Nachrichten von Leuten überschwemmt, die wissen wollen, was aus ihren Angehörigen geworden ist, die wir fotografiert und gefilmt haben. Sie schreiben uns verzweifelt und vertraut, als wären wir keine Fremden, als ob wir ihnen helfen könnten“, berichtet Chernov.
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