Bundesratspräsident besucht Fukushima Kretschmann tief bewegt über Katastrophengebiet

Tokio · Bundesratspräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat sich bei Gesprächen in der japanischen Unglücksregion Fukushima einen Eindruck von den Folgen des Atomunfalls vor zweieinhalb Jahren verschafft.

Fukushima: Google Street View in der Geisterstadt
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"Das Bewusstsein, dass hier eine der größten Katastrophen der Nachkriegszeit passierte, die tiefe Spuren in dieser Region hinterlassen hat, ist sehr bewegend", sagte Kretschmann am Mittwoch in der Provinzhauptstadt Fukushima. Dort traf der Ministerpräsident Baden-Württembergs unter anderem mit Zuständigen für den Wiederaufbau sowie mit unmittelbar Betroffenen des Unglücks zusammen. Die Atomkatastrophe gilt als ein Grund dafür, dass Grüne und SPD die Landtagswahl 2011 gewannen und die CDU die Macht abgeben musste.

Es sei ihm ein "großes Anliegen" gewesen, im Rahmen seines Japan-Besuches auch nach Fukushima zu kommen, um den Menschen vor Ort die "große Anteilnahme der deutschen Bevölkerung auszusprechen", sagte Kretschmann.

Noch immer seien etwa 154.000 Menschen in Behelfsunterkünften untergebracht, erklärte der Generaldirektor der Wiederaufbaubehörde, Toshio Maruyama, dem Ministerpräsidenten bei einer Diskussionsrunde. Daher arbeite man mit "aller Kraft" daran, die verstrahlten Gebiete so schnell wie möglich zu dekontaminieren, damit die Menschen wieder in ihre Heimat zurückkehren könnten. Eine Evakuierte warf der Regierung und den japanischen Medien indes vor, die tatsächlichen Gefahren herunterzuspielen. "Japan ist kein Land, in dem es Atomenergie geben darf", sagte Setsuko Kida.

(dpa/felt)
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