Komplikationen nach Atemwegsinfektion Krebskranker Chávez erleidet Rückschlag

Caracas · Rückschlag für den kranken venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez: Als Folge einer Atemwegsinfektion seien bei dem Staatschef nach seiner Krebsoperation "neue Komplikationen" aufgetreten, erklärte Vizepräsident Nicolas Maduro am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Fernsehansprache aus Kuba. Chávez' Zustand sei heikel, die Behandlung sei nicht ohne Risiken, sagte sein Stellvertreter.

Wie Hugo Chavez mit seiner Krebserkrankung umging
9 Bilder

Wie Hugo Chavez mit seiner Krebserkrankung umging

9 Bilder

Weitere Einzelheiten nannte Maduro nicht. Er war am Samstag unerwartet nach Havanna aufgebrochen, um den 58 Jahre alten Chávez zu besuchen, der in der kubanischen Hauptstadt behandelt wird. Vor seinem Abflug hatte der Vizepräsident erklärt, Energieminister Hector Navarro führe in der Zwischenzeit die Regierungsgeschäfte.

"Vor ein paar Minuten waren wir mit dem Präsidenten zusammen", sagte Maduro in seiner TV-Ansprache. Neben ihm saßen Chávez' älteste Tochter Rosa, Schwiegersohn Jorge Arreaza sowie Generalstaatsanwältin Cilia Flores. Chávez sei von selbst auf seine Komplikationen zu sprechen gekommen und habe angeordnet, das venezolanische Volk über seinen derzeitigen Gesundheitszustand zu informieren. Der Präsident werde noch "für die kommenden Stunden" in Havanna bleiben. Wie lange sein Aufenthalt in Kuba genau dauern wird, sagte Maduro allerdings nicht.

Experten gehen davon aus, dass es nicht gut um die Gesundheit des Staatschefs steht. "Zweimal in einer landesweit ausgestrahlten Rede zu erwähnen, dass es neue Komplikationen gegeben hat, verstärkt nur den Eindruck, dass die Lage ernst ist", sagte David Smilde vom US-Politikinstitut Washington Office on Latin America.

Der erst kürzlich wiedergewählte Chávez hatte sich am 11. Dezember in Kuba seiner vierten Krebsoperation seit Juni 2011 unterziehen müssen. Um welche Krebsart es sich handelt, wurde nicht bekannt. Wenige Tage nach dem Eingriff erlitt er bei einer Untersuchung Blutungen, von denen er sich jedoch mittlerweile weitgehend erholt haben soll.

So hatte Maduro noch am vergangenen Montag erklärt, dass Chávez wieder laufen könne und Reha-Übungen mache. Seit seiner letzten Operation hat sich der venezolanische Staatschef aber nicht in der Öffentlichkeit gezeigt. Seine jüngsten Komplikationen dürften die Spekulationen befeuern, ob der im Oktober als Präsident wiedergewählte Chávez zu seiner geplanten Amtseinführung am 10. Januar wieder fit sein wird.

(APD/felt)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort