Serbien beansprucht das Territorium Kosovo schließt Hauptgrenzübergang nach Serbien wegen Blockade

Pristina/Belgrad · Das Kosovo hat am Mittwoch den wichtigsten Grenzübergang nach Serbien nahe der Stadt Podujevo gesperrt. Der Schritt erfolgte, nachdem serbische Militante die Zufahrt auf der serbischen Seite der Grenze blockiert hatten.

 Polizisten aus dem Kosovo stehen an der geschlossenen Grenze zu Serbien.

Polizisten aus dem Kosovo stehen an der geschlossenen Grenze zu Serbien.

Foto: AP/Visar Kryeziu

Wie Medien in Belgrad berichteten, wurden nahe der serbischen Ortschaft Merdare Lastwagen auf der Straße quergestellt, die zum Grenzübergang führt. Zwei weitere Grenzübergänge zwischen dem Kosovo und Serbien sind bereits seit fast drei Wochen gesperrt.

Serbische Militante hatten im Norden des Kosovos an den Straßen zu den Übergängen Brnjak und Jarinje Barrikaden errichtet. Auch an anderen Stellen in dem mehrheitlich von ethnischen Serben bewohnten Nord-Kosovo haben Militante inzwischen Straßen blockiert.

Damit protestieren sie gegen die Verhaftung eines serbischstämmigen ehemaligen Beamten der Kosovo-Polizei, der nach Darstellung der kosovarischen Behörden Angriffe auf Beamte der Wahlkommission angeführt hatte. Ein Gericht in Pristina entließ den Mann am Mittwoch in den Hausarrest, wie das kosovarische Nachrichtenportal „koha.net“ berichtete. Die Militanten werden von der Regierung in Belgrad unterstützt und zum Teil auch angeleitet.

Das heute fast ausschließlich von Albanern bewohnte Kosovo gehörte früher zu Serbien und ist seit 2008 unabhängig. Serbien findet sich damit nicht ab und beansprucht das Territorium des Landes für sich. Das Auswärtige Amt rät indes von nicht unbedingt notwendigen Reisen in die vier Gemeinden des Nord-Kosovos ab.

(top/dpa)
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