UN-Generalsekretär besucht Gazastreifen Konvoi von Ban Ki Moon angegriffen

Gaza · Bei einem Besuch im Gazastreifen ist der Konvoi von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon von palästinensischen Demonstranten angegriffen worden.

 Der Konvoi des UN-Generalsekretärs ist im Gazastreifen von Demonstranten angegriffen worden.

Der Konvoi des UN-Generalsekretärs ist im Gazastreifen von Demonstranten angegriffen worden.

Foto: dpa, Ali Ali

Rund 50 Palästinenser bewarfen die Fahrzeuge am Donnerstag kurz hinter dem Grenzübergang Eres mit Steinen und Schuhen, wie ein AFP-Korrespondent berichtete. Sie protestierten damit, dass Ban nicht die Angehörigen von in Israel inhaftierten Palästinensern besuchte.

 Ban Ki Moon (rechts) winkt den Menschen.

Ban Ki Moon (rechts) winkt den Menschen.

Foto: afp, SAID KHATIB

Unter den Demonstranten waren zahlreiche Familienmitglieder von Palästinensern, die in Israel im Gefängnis sitzen. Sie verlangten ein Treffen mit dem UN-Generalsekretär, um mit ihm über die Situation der Häftlinge zu sprechen. Auf Plakaten warfen sie ihm vor, Israel zu bevorzugen. Nach dem Zwischenfall setzte Ban seine Reise nach Chan Junis im Süden des Gazastreifens fort. Seine Pressekonferenz dort wurde zeitweise von Protestrufen unterbrochen.

Bei der Pressekonferenz forderte er beide Seiten zur Änderung ihres Verhaltens auf. "Die Menschen von Gaza müssen aufhören, auf Israel zu feuern", sagte er, nachdem am Vortag mehrere Raketen aus Gaza in Israel eingeschlagen waren, ohne Opfer oder Schäden zu verursachen. Israel habe die Blockade des Gazastreifens etwas gemildert, müsse aber mehr tun, sagte Ban weiter. UN-Projekte in dem Gebiet müssten öfter genehmigt und Grenzübergänge für Exporte geöffnet werden.

Nach Angaben der israelischen Zeitung "Maariv" steht Regierungschef Benjamin Netanjahu derzeit unter verstärktem Druck der UNO und der USA, Vertrauen für eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Palästinensern zu schaffen. Dafür solle unter anderem die Blockade des Gazastreifens weiter gelockert werden. Insbesondere solle Material für den Bau von tausend Wohnungen und Bildungseinrichtungen in das abgeriegelte Gebiet gelassen werden, hieß es in dem "Maariv"-Bericht.

Wie ein AFP-Reporter berichtete, gab es auch während eines Besuchs Ban in der UN-Zentrale in Gaza-Stadt Proteste und Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten. Mitglieder der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas wollte Ban nicht treffen.

Der UN-Generalsekretär war am Montag zu Vermittlungsgesprächen zwischen Israelis und Palästinensern in den Nahen Osten gereist. Seine Bemühungen, beide Seiten zur Wiederaufnahme der seit September 2010 unterbrochenen Friedensgespräche zu bewegen, blieben jedoch ohne konkretes Ergebnis.

(AFP)
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