US-Wahlparteitag der Demokraten Joe Biden verspricht die Rückkehr zur alten Ordnung

Meinung | Washington · Der Anti-Trump hat seine Parteitagsshow gut inszeniert. Allerdings hat Joe Biden kaum Antworten zu seinem konkreten Regierungsplan gegeben. Dennoch ist ein eher langweiliger Senior mit der Fähigkeit zum Mitgefühl derzeit ein guter Kandidat.

 Der ehemalige Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, nimmt die Nominierung der Demokratischen Partei für das Amt des US-Präsidenten am letzten Tag des Nationalkonvents der Demokraten entgegen.

Der ehemalige Vizepräsident und Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, nimmt die Nominierung der Demokratischen Partei für das Amt des US-Präsidenten am letzten Tag des Nationalkonvents der Demokraten entgegen.

Foto: AFP/OLIVIER DOULIERY

In normalen Zeiten würden sie ein enormes Risiko eingehen, die US-Demokraten mit ihrem Kandidaten Joe Biden. Meist ist es ja die Sehnsucht nach dem Wandel, dem Aufbruch zu neuen Ufern, nach frischen Gesichtern, die amerikanische Wahlkämpfe prägt. Barack Obama, der Senkrechtstarter, der dem fast schon abgeschriebenen Senator Biden die Türen zum Comeback öffnete, indem er ihn für das Amt des Vizepräsidenten nominierte, hat es 2008 mit den Worten „Hope“ und „Change“ (Hoffnung und Veränderung) so simpel wie genial auf den Punkt gebracht. Und nun ziehen die Demokraten mit einem 77-Jährigen in die Schlacht ums Oval Office, der keine Aufbruchsstimmung, sondern eher die Rückkehr zur alten Ordnung verkörpert.