Nordkorea Kim Jong Un droht USA mit vollständiger Vernichtung

Seoul · Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat die Lage auf der Koreanischen Halbinsel angesichts jüngster Spannungen als "sehr ernst" bezeichnet. Die USA und andere "feindliche Kräfte" ignorierten Friedensangebote aus dem Norden und verstärkten stattdessen ihre Militärmanöver, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur KCNA Kim am Mittwoch.

Kim Jong Un droht USA mit Vernichtung
Foto: dpa, uw

Ziel der Militärübungen sei es, Nordkorea "politisch auszumerzen, wirtschaftlich zu isolieren und militärisch zu zerschlagen", sagte Kim demnach. Das nordkoreanische Militär sowie die Bevölkerung würden diese "feindliche US-Politik" nicht tolerieren und "vollständig vernichten". Noch vor einem Monat hatte sich eine Entspannung der Beziehungen zwischen Seoul und Pjöngjang abgezeichnet - die Staaten befinden sich formell noch immer im Kriegszustand. So hatten im Februar Gespräche zwischen ranghohen Vertretern beider Länder und anschließend die ersten Familientreffen seit Jahren stattgefunden.

Nordkorea testet weiter Mittelstreckenraketen

Bald nach dem Beginn der US-südkoreanischen Militärübungen Ende Februar verschlechterte sich die Stimmung jedoch. In den vergangenen Wochen testete der Norden, offenbar aus Protest gegen die Manöver, unzählige Kurzstrecken- und zuletzt auch zwei Mittelstreckenraketen. Schließlich drohte der Norden vor wenigen Tagen mit einem vierten Atomtest. Am Montag lieferten sich Nordkorea und Südkorea an ihrer umstrittenen Seegrenze einen stundenlangen Schusswechsel mit schwerer Artillerie.

Zwei Drohnen in Südkorea angestürzt

Inzwischen hat sich auch der Verdacht erhärtet, dass Nordkorea zwei Drohnen zu Spionagezwecken nach Südkorea geschickt hatte. Beide stürzen in Grenznähe ab. Der Absturz der Drohnen in der Nähe der See- und Landesgrenze zu Nordkorea hat in Südkorea die Alarmglocken schrillen lassen. Südkoreas Militär kam zu dem vorläufigen Schluss, dass beide unbemannte Flugobjekte vom Nachbarland aus gesteuert wurden und der Spionage dienen sollten. "Wir gehen davon, dass sie aus Nordkorea sind", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul am Mittwoch.

Die Geräte seien von "simpler" Bauweise. Eine Drohne war am Montag nach einem Feuerwechsel mit der Küstenartillerie Nordkoreas auf einer Insel nahe der umstrittenen Seegrenze im Gelben Meer sichergestellt worden. Das Wrack der anderen Drohne war bereits eine Woche zuvor südlich der demilitarisierten Zone zwischen beiden Ländern gefunden worden.

(AFP)
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