Machtwechsel in Nordkorea Kim Jong Ils Ältester macht Ärger
Tokio (RPO). Der von Nordkoreas Diktator Kim Jong Il eingeleitete Machtwechsel stößt innerhalb der Herrscherfamilie auf Widerspruch. So sprach sich der in Ungnade gefallene älteste Sohn, Kim Jong Nam, gegen das Prinzip der Erbfolge aus.
Der älteste Sohn des Machthabers sagte in einem am Dienstag ausgestrahlten Interview mit dem japanischen Fernsehsender TV Asahi, er persönlich sei gegen die Erbfolge an der Staatsspitze in der dritten Generation. "Aber ich denke, es gibt einen internen Grund dafür. Wenn das so ist, müssen wir das wohl befolgen."
Vor Kim Jong Il hatte bereits dessen Vater Kim Il Sung in dem abgeschotteten Land regiert. Das Interview war am Samstag in Chinas Hauptstadt Peking aufgezeichnet worden.
Der jüngste Sohn Kim Jong Un wird als künftiger Nachfolger seines Vaters an der Spitze des Atomstaates gehandelt. Am Sonntag wurde er bei einer pompösen Militärparade zum 65. Jahrestag der Gründung der kommunistischen Partei ins Rampenlicht gerückt.
Zwei Wochen zuvor war er bereits in die Parteiführung aufgenommen und zum Vier-Sterne-General ernannt worden. Dies galt als sicheres Zeichen dafür, dass der durch Krankheit geschwächte 68-jährige Kim Jong Il seinem Sohn den Weg zur Nachfolge ebnet.
Kim Jong Nam wurde bei der Nachfolgeregelung als ältester Sohn des Staatschefs offenbar übergangen. Er soll bei seinem Vater in Ungnade gefallen sein, weil er im Ausland für peinliche Schlagzeilen sorgte - vor allem, als er 2001 mit einem gefälschten Pass in Japan aufgegriffen wurde.