Nordkoreas rätselhafter Diktator Kim Jong Il war doch nicht in China

Seoul (RPO). Berichte über ein Festessen in Pjöngjang haben Spekulationen über eine Chinareise des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il widerlegt. Der Diktator habe am Samstagabend den neuen chinesischen Botschafter empfangen, meldeten chinesische und nordkoreanische Medien am Sonntag übereinstimmend.

Kim Jong Il abgemagert und blass
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Am Samstag hatte das Eintreffen eines nordkoreanischen Zuges in China Vermutungen ausgelöst, Kim könnte der Einladung des Nachbarlands gefolgt sein, über die Wiederaufnahme der Abrüstungsverhandlungen zu beraten.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte am Samstag zunächst berichtet, in dem Zug könne sich der Diktator befinden. Die Agentur berief sich dabei auf einen nicht namentlich genannten südkoreanischen Regierungsvertreter. Später am Samstag hieß es, es handele sich nur um einen Güterzug. Die Nachrichten über das Treffen mit dem Botschafter widerlegten nun die Spekulationen endgültig.

Der chinesische Präsident Hu Jintao hatte Kim vor kurzem zu einem Besuch eingeladen. Am Mittwoch hatte der südkoreanische Präsidentensprecher Kim Eun Hye dann von einer großen Wahrscheinlichkeit eines China-Besuchs Kims gesprochen. Der 68-jährige Staatschef reist nur selten ins Ausland. Zuletzt war er im Januar 2006 in China.

Die Spekulationen über eine China-Reise kommen inmitten der Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, Nordkorea zum Verzicht auf sein Atomwaffenprogramm zu bewegen. Das Land hatte die Verhandlungen in der sogenannten Sechserrunde aus Nord- und Südkorea sowie den USA, Japan, Russland und China im vergangenen Jahr ausgesetzt.

Kurze Zeit später hielt das Regime zum zweiten Mal einen unterirdischen Atomtest ab. China gilt als Schutzmacht Nordkoreas, der Führung in Peking wird ein maßgeblicher Einfluss auf Pjöngjang zugeschrieben.

(apd/csi)
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