Krise in der Ost-Ukraine Kiew kündigt Offensive gegen Separatisten an

Kiew · Während die Ukraine Russland offiziell die Unterstützung von Terroristen und Separatisten im Osten der Ex-Sowjetrepublik vorwirft, hat die Regierung in Kiew die über Ostern geltende Waffenruhe offiziell für beendet erklärt und neue Vorstöße gegen pro-russische Separatisten im Osten des Landes angekündigt.

Ukraine: Maskierte Männer posieren mit Kindern
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Der stellvertretende Ministerpräsident Vitali Jarema sagte am Mittwoch am Rande einer Kabinettsitzung, der "Anti-Terror-Einsatz" werde in Kürze wieder aufgenommen und auch Ergebnisse liefern. Zugleich sagte der für Sicherheitsfragen zuständige Vize-Regierungschef, er hoffe auf umfassendere Hilfe der USA, falls Russland die Ukraine angreife.

Die USA hatten während des Besuchs von Außenminister John Kerry in Kiew ein Hilfspaket von 50 Millionen Dollar für die Ukraine angekündigt. Zudem wollen die USA Militärgüter wie Funkgeräte und Fahrzeuge bereitstellen, aber keine Waffen. Kerry hat seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow erneut mit weiteren Strafmaßnahmen gedroht, wenn die Regierung in Moskau entgegen den Vereinbarungen von Genf nicht zu einer Deeskalation in der Ostukraine beitragen.

"Moskau unterstützt Terrorismus"

Zudem hat die Ukraine Russland offiziell die Unterstützung von Terroristen und Separatisten vorgeworfen. Russland müsse auf seine Anhänger einwirken, um dort die "Gewalt zu beenden und Geiseln sowie besetzte Gebäude freizugeben", teilte die Regierung am Mittwoch in Kiew mit. Hauptaufgabe sei es, die friedlichen Bürger vor bewaffneten Banden zu schützen. Die Entwaffnung prorussischer Uniformierter dauere an, hieß es. Der Mitteilung zufolge sind bereits 6000 Waffen beschlagnahmt worden.

"Die Armee hat nur einen Befehl: den Schutz der Bürger der Ukraine, wie es das Gesetz und der militärische Eid verlangen", hieß es in der Mitteilung. "Leider werden gerade friedliche Bürger jetzt Opfer von kriminellen Handlungsreisenden und Terroristen, die sich hinter politischen Losungen verstecken."

Ein Beispiel für die Gewalt sei der zu Tode gefolterte Politiker Wladimir Rybak von der Vaterlandspartei der Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko. Er hatte sich für eine Einheit der Ukraine eingesetzt. Seine Leiche wurde in der Nähe der von prorussischen Kräften kontrollierten Stadt Slawjansk in einem Fluss gefunden.

Moskau hatte eine Beteiligung an gewaltsamen Aktionen der prorussischen Uniformierten stets bestritten.

(REU)
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