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Proteste in der Ukraine — das Protokoll vom Mittwoch Obama droht Janukowitsch mit Konsequenzen

Kiew · Die Lage in Kiew wird immer bedrohlicher. Die dortigen Sicherheitsdienste haben jetzt einen landesweiten "Anti-Terror"-Einsatz angekündigt. Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens reisen zur Beilegung der Krise nach Kiew. Die Opposition rüstet sich für neue Zusammenstöße mit der Polizei.

Ausschreitungen, Gewalt, Blut und Tote: der Mittwoch in Kiew
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Ausschreitungen, Gewalt, Blut und Tote: der Mittwoch in Kiew

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In Kiew ist die Lage weiter explosiv. Seit Beginn der Unruhen in der Ukraine sind mindestens 25 Menschen ums Leben gekommen. 1000 Menschen sollen verletzt worden sein. Auch am Mittwoch schwelt der Konflikt auf dem zentralen Platz Maidan — der Tag im Protokoll.

+++20.56 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat die Gewalt in der Ukraine scharf verurteilt und im Fall einer weiteren Eskalation mit Schritten der internationalen Gemeinschaft gedroht. "Es wird Konsequenzen haben, wenn Leute eine Linie überschreiten", sagte Obama im mexikanischen Toluca. Dazu gehöre, dass sich das ukrainische Militär nicht in Angelegenheiten einmischen dürfe, die von Zivilisten gelöst werden könnten.

+++20.49 Uhr: Viktor Janukowitsch hat sich erneut mit Oppositionsführern getroffen. Auch Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko nehme an dem eilig anberaumten Gespräch teil, schrieb seine Sprecherin über Twitter. Zuvor hatten sich beide Seiten unversöhnlich gezeigt. Die Führung warf ihren Gegnern Nähe zu Terroristen vor, Klitschko kritisierte Janukowitsch als "blutigen Diktator".

+++20.35 Uhr: Der Nato-Oberbefehlshaber Philip Breedlove ruft die ukrainische Führung auf, das Militär nicht gegen die Bürger des Landes einzusetzen. Es müsse einen Dialog geben, der zu einer friedlichen Lösung führe, twitterte der US-General.

+++19.25 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel sagt, sie sei mit Russlands Präsident Wladimir Putin in einem Telefongespräch einer Meinung gewesen, dass alles Notwendige getan werden müsse, um eine Eskalation der Gewalt in der Ukraine zu verhindern.

+++19.22 Uhr: Nach der Ankündigung eines "Anti-Terror"-Einsatzes mit umfassenden Vollmachten für die Streitkräfte hat der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch den Armeechef des Landes entlassen. In einer kurzen Erklärung teilte der Staatschef am Mittwochabend mit, er habe Wolodimir Samana durch Juri Iliin ersetzt. Samana wurde zum Mitglied des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates ernannt. Eine Begründung wurde nicht angegeben.

+++19.15 Uhr: Nach dem Verlust ihres Hauptquartiers im Gewerkschaftshaus haben ukrainische Regierungsgegner in Kiew andere Gebäude besetzt. Aktivisten stürmten örtlichen Medien zufolge das gegenüberliegende Hauptpostamt, das Haus des Rundfunk- und Fernsehkomitees sowie das Agrarministerium. Das Gewerkschaftshaus war durch ein Großfeuer verwüstet worden.

+++19.01 Uhr: Die ukrainische Eiskunstläuferin Natalja Popowa ist über die gewalttätigen Auseinandersetzungen in ihrer Heimat entsetzt. "Ich habe von Freunden und auch von meiner Familie gehört, dass die Situation in der Ukraine schlimm ist. Man möchte doch Frieden überall", sagte die 20-Jährige in Sotschi. Auf die Ereignisse zu Hause habe sie nur sehr bedingt Einfluss, sagte Popowa: "Ich kann mich nur auf den Sport konzentrieren und hoffentlich die Menschen in der Ukraine damit dazu inspirieren, friedlich miteinander umzugehen." Popowa ist in Simferopol geboren, lebt und trainiert aber überwiegend in Hackensack/New Jersey

+++18.56 Uhr: Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat seinen deutschen Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier aufgefordert, seine "engen und täglichen" Kontakte zur ukrainischen Opposition für eine Lösung der Krise zu nutzen. In einem Telefongespräch mit Steinmeier sagte Lawrow nach Angaben seines Ministeriums, die Regierungsgegner müssten sich von radikalen Kräften lossagen, die einen Staatsstreich begonnen hätten.

+++18.21 Uhr: Die Auszahlung der zweiten russischen Kredit-Tranche in Höhe von zwei Milliarden Dollar an die Ukraine wurde "aus technischen Gründen" bis Freitag verschoben, wie aus der ukrainischen Regierung verlautete.

 Lichter der Anteilnahme vor der ukrainischen Botschaft in Berlin.

Lichter der Anteilnahme vor der ukrainischen Botschaft in Berlin.

Foto: Birgit Marschall

+++17.25 Uhr: EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hat in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch ein "sofortiges Ende der Gewalt" in der Ukraine gefordert. In dem Gespräch habe Barroso "die besondere Verantwortung" der Regierung in Kiew unterstrichen, "Gewalt zu vermeiden sowie Menschen- und Grundrechte zu respektieren", teilte die EU-Kommission mit.

+++17.09 Uhr: Als "vollkommen abscheulich" hat die US-Regierung am Mittwoch die Gewalt in Kiew bezeichnet. Das Weiße Haus in Washington erneuerte zugleich seinen Appell an den ukrainischen Staatschef Viktor Janukowitsch, die Lage zu beruhigen. Der Vize-Berater für nationale Sicherheit, Ben Rhodes, sagte Reportern an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One, für eine derartige Gewalt sei "im 21. Jahrhundert kein Platz".

+++16.53 Uhr: Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reist am Donnerstagmorgen gemeinsam mit seinem französischen Kollegen Laurent Fabius nach Kiew. Das teilte Fabius am Mittwoch in Paris mit. Die beiden wollen demnach den polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski begleiten, der am Mittwoch bereits auf dem Weg in die ukrainische Hauptstadt ist.

+++16.44 Uhr: Angesichts der Zuspitzung der Lage in der Ukraine warnt das polnische Außenministerium vor Reisen in das Nachbarland. Orte von Massenversammlungen und Regierungsgebäude sollten gemieden werden, hieß es in einer auf der Webseite des Ministeriums veröffentlichten Reisewarnung. Das Ministerium riet zur Verschiebung von Reiseplänen vor allem nach Kiew und Lviv. Die Fluggesellschaft LOT sowie der Bahnbetreiber PKP boten ihren Kunden an, Tickets zu stornieren oder auf einen späteren Termin umzubuchen.

+++16.29 Uhr: Die USA haben Visa für mehrere ukrainische Beamte annulliert sowie weitere Strafmaßnahmen angekündigt. Das teilte der US-Botschafter in Kiew, Geoffrey Pyatt, mit. "Was Sanktionen angeht, so haben die USA bereits Visa von Funktionären annulliert, bei denen wir eine direkte Verbindung zur Gewaltanwendung auf dem Maidan sehen", sagte Pyatt. Er erwarte in Kürze weitere Ankündigungen aus Washington. Mehrere Instrumente lägen auf dem Tisch.

+++16.24 Uhr: Polens Außenminister Radoslaw Sikorski reist in die Ukraine. Er werde noch heute im Auftrag der EU in das Krisenland fliegen, kündigte der Minister via Twitter an.

+++16.05 Uhr: Die EU-Staaten haben sich nach polnischen Angaben grundsätzlich darauf verständigt, wegen des Gewaltausbruchs in Kiew Sanktionen gegen ukrainische Regierungsvertreter zu verhängen. Der stellvertretende polnische Außenminister Piotr Serafin sagte, Ministerpräsident Donald Tusk habe in seinen Telefonaten mit anderen EU-Staats- und Regierungschefs volle Zustimmung für Strafmaßnahmen erhalten. Am Donnerstag kommen die EU-Außenminister zu Beratungen über Sanktionen in Brüssel zusammen.

+++15.55 Uhr: Die US-Regierung fordert die ukrainische Regierung auf, die Bereitschaftspolizei zurückzuziehen, eine Kampfpause auszurufen und Gespräche mit der Opposition aufzunehmen. Die Regierung in Washington betont zudem, dass sie Sanktionen in Erwägung ziehe. Mit der EU berate man darüber, welche Einzelpersonen für die Gewalt in der Ukraine verantwortlich gemacht werden sollten.

+++15.45 Uhr: Der ukrainische Geheimdienst SBU hat die angekündigte "Anti-Terror-Aktion" im ganzen Land gestartet. "Radikale und extremistische Gruppierungen stellen mit ihren Handlungen eine reale Gefahr für das Leben von Millionen Ukrainern dar", teilte der SBU mit. Organisationen, die als terroristisch eingestuft werden, dürfen laut Gesetz "liquidiert" werden. Der SBU hatte zuvor mitgeteilt, wegen versuchten Staatsstreichs gegen "einzelne Politiker" zu ermitteln.

+++15.27 Uhr: Die Sicherheitsdienste in der Ukraine haben am Mittwoch einen landesweiten "Anti-Terror"-Einsatz angekündigt. Der Nationale Sicherheitsdienst sowie das Zentrum für Terrorabwehr hätten die Entscheidung für diesen Einsatz getroffen, hieß es in einer Erklärung des Chefs der Sicherheitsdienste, Oleksander Jakimenko.

+++15.19 Uhr: Wegen der Unruhen und den zahlreichen Todesopfern in der Ukraine wird die Europa-League-Partie zwischen Dynamo Kiew und dem FC Valencia in Nikosia, der Hauptstadt Zyperns, stattfinden.

+++15.15 Uhr: Bundestags-Vizepräsidentin Claudia Roth (Grüne) hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) scharf angegriffen. "Das IOC hat sich mit seiner Entscheidung, der Mannschaft aus der Ukraine das Tragen des Trauerflors in Sotschi zu verbieten, endgültig selbst disqualifiziert", sagte Roth unserer Redaktion. "In welcher Welt leben die Funktionäre des IOC eigentlich?", fragte Roth. "Dieses Verhalten des IOC ist fern jeder Sensibilität und demokratischer Grundsätze. IOC-Präsident Thomas Bach muss dafür sorgen, dass diese skandalöse Entscheidung umgehend rückgängig gemacht wird", forderte die frühere Grünen-Chefin.

+++15.02 Uhr: Deutschland und Frankreich treten gemeinsam für Sanktionen gegen die Urheber der Gewalttaten in der Ukraine ein. Dies teilte Frankreichs Präsident François Hollande bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Paris mit: "Diejenigen, die sich für diese Taten zu verantworten haben, müssen wissen, dass sie auf jeden Fall sanktioniert werden."

+++14.36 Uhr: Bundespräsident Joachim Gauck hat die Gewalt gegen friedliche Demonstranten in der Ukraine verurteilt. "Es ist nicht hinnehmbar, was wir dort erleben: dass gegen friedliche Demonstranten mit dieser Härte vorgegangen wird, dass Todesopfer zu beklagen sind", so Gauck. Zugleich betonte er: "Wir stehen an der Seite derer, die für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit dort kämpfen."

+++ 14.21 Uhr: Den drei ukrainischen Fußball-Vereinen in der Europa League droht wegen der tödlichen Ausschreitungen in ihrem Land die Absage ihrer Heimspiele. Präsident Viktor Janukowitsch ordnete nach den Straßenschlachten in Kiew einen Tag der Trauer an. Sportveranstaltungen sollten abgesagt werden, berichteten örtliche Medien. Davon betroffen sind die Partien von Dynamo Kiew gegen den FC Valencia, Dnjepr Dnjepropetrowsk gegen Tottenham Hotspur sowie Tschernomorez Odessa gegen Olympique Lyon.

+++14.18 Uhr: Etwa 300 Menschen haben den polnisch-ukrainischen Grenzübergang Korczowa-Krakowiec aus Solidarität mit den Regierungsgegnern in Kiew blockiert. Unweit der EU-Außengrenze errichteten sie auf ukrainischer Seite eine Blockade. Auf der Straße und an der Blockade brannten aufgestapelte Reifen. Die ukrainischen Grenzschützer stellten die Grenzabfertigung ein.

+++ 14.07 Uhr: Zudem erklärte er, er wolle auf die Oppisiton zugehen und neue Gespräche aufnehmen.

+++ 14.06 Uhr: In dieser verteidigte er das harte Vorgehen der Polizei und bekräftigte die Meinung, dass die Proteste mit 25 Toten das Werk von "Kriminellen" seien.

+++ 14.05 Uhr: Soeben hat Präsident Janukowitsch eine TV-Ansprache gehalten.

+++ 13.58 Uhr: Nicht nur die Demonstranten schleudern Steine - Live-Bilder aus Kiew zeigen, dass auch die Polizisten mit der gleichen Methode antworten und ihrerseits Steine auf die Regierungsgegner werfen.

+++ 13.50 Uhr: Die Europäische Investitionsbank legt ihre Aktivitäten in der Ukraine auf Eis. "Wir müssen abwarten, wie sich die wirtschaftliche und politische Situation entwickelt, und wir richten uns vollkommen nach dem EU-Außenministerrat", sagte EIB-Präsident Werner Hoyer mit Hinweis auf das Ministertreffen am Donnerstag.

+++ 13.41 Uhr: Der ukrainische Staatsschutz kündigt Ermittlungen gegen Politiker wegen versuchter Machtübernahme an.

+++ 13.37 Uhr: Erste Details zu möglichen "restriktiven" Sanktionsmaßnahmen durch die EU sickern durch: Es wird damit gerechnet, dass Janukowitsch und enge Vertraute mit einem Einreiseverbot in die EU belegt werden. Damit verbunden ist das Einfrieren von Konten in der EU. Möglich ist auch, dass bestimmte Unternehmen keine Geschäfte mehr mit EU-Firmen machen dürfen.

+++ 13.27 Uhr: Linken-Fraktionschef Gysi hatte ihn heute ins Spiel gebracht, doch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder will nicht im Ukraine-Konflikt vermitteln. Eine Einzelperson könne dies nicht übernehmen, sagte er "Spiegel Online". Nur die UN seien dazu in der Lage. Die EU könne dagegen unmöglich in dem Konflikt vermitteln, da sie "den Fehler gemacht" habe, die Opposition einseitig zu unterstützen. Sie sei "nun selbst Partei".

+++ 13.25 Uhr: Nicht nur in Kiew tobt der Konflikt. Unbekannte haben Brandanschläge auf Büros von Oppositionsparteien im ukrainischen Osten verübt. Ein Büro von Vitali Klitschkos Gruppierung Udar (Schlag) in Kriwoi Rog sei völlig ausgebrannt, teilte die Partei am Mittwoch mit.

+++ 13.20 Uhr: Die ukrainische Regierung hat die internationale Gemeinschaft zu "maximaler Objektivität" bei der Einschätzung der schweren Krise im Land aufgefordert. Die "Partner" sollten ihr Urteil allein auf Basis "verlässlicher und bewiesener Fakten" fällen, forderte das Außenministerium in Kiew am Mittwoch.

+++ 13.16 Uhr: Noch befinden sich Polizisten und Regierungskritiker auf Distanz.

+++ 13.10 Uhr: Der polnische Außenminister Radoslaw Sikorski wird im Auftrag der EU nach Kiew reisen. "Auf Bitte der EU-Außenvertreterin begebe ich mich in Kürze auf eine Mission nach Kiew", schrieb Sikorski am Mittwoch im Kurznachrichtendienst Twitter.

+++ 13.07 Uhr: UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay fordert eine unabhängige Untersuchung der Vorgänge in der Ukraine. Geprüft werden soll, ob womöglich exzessive Gewalt angewendet wurde. Pillay rief zudem alle Beteiligten im ukrainischen Machtkampf zur maximalen Zurückhaltung auf.

+++ 12.59 Uhr: Laute Schlachtrufe der Masse auf dem Maidan.

+++ 12.57 Uhr: Allem Anschein nach versucht die Polizei mit ihrer Taktik, sich den Barrikaden allmählich zu nähern.

+++ 12.55 Uhr: Die Demonstranten antworten mit Leuchtraketen und Steinwürfen.

+++ 12.53 Uhr: Zumindest nähern sich immer wieder Einsatzkärfte den Schuttbarrikaden und sammeln und entfernen Teile.

+++ 12.52 Uhr: Offenbar versuchen Polizisten, die Barrikaden der Regierungsgegner abzubauen.

+++ 12.50 Uhr: Es herrscht reges Treiben.

+++ 12.45 Uhr: Wieder werfen Demonstranten Steine - mehrere Explosionen erschüttern den Maidan.

+++ 12.42 Uhr: Ukrainische Demonstranten blockieren nach Angaben des polnischen Grenzschutzes den Grenzübergang Korczowa.

+++ 12.41 Uhr: In der Sicherheitszone zwischen Polizei und Demonstranten brennen Reifen.

+++ 12.41 Uhr: Dadurch intensiviert sich auch die Rauchentwicklung auf dem Maidan wieder.

+++ 12.40 Uhr: Das laute Donnern und die Explosionen nehmen zu.

+++ 12.33 Uhr: Übrigens: Die ARD hätte am Dienstagabend gern einen "Brennpunkt" zu den Straßenschlachten in Kiew gesendet - Probleme mit einem Personalwechsel machten ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung. "Im Zuge eines Personalwechsels in Kiew konnte unsere Korrespondentin Golineh Atai erst nach 20 Uhr dort ankommen."

+++ 12.32 Uhr: Die Polizisten stehen dicht gedrängelt in Sichtweite der Demonstranten.

+++ 12.28 Uhr: Kurz nach Deutschland: Bundeskanzlerin Angela Merkel hält sich vorerst noch bedeckt in der Sanktionsfrage. "Die Situation muss neu bewertet werden, aber das ist jetzt noch nicht soweit", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Wirtz. Die Eskalation der Gewalt in der Ukraine erfülle Merkel mit tiefer Trauer.

+++ 12.24 Uhr: Explosionen sind nur noch vereinzelt zu hören.

+++ 12.23 Uhr: Die Situation scheint sich wieder etwas beruhigt zu haben.

+++ 12.20 Uhr: Fotos zeigen indes, dass sie mit Wasserwerfen gegen die Demonstranten vorgehen - aus sicherer Entfernung.

+++ 12.18 Uhr: Noch ist unklar, welche Strategie die Polizei fährt.

+++ 12.17 Uhr: Parolen des Zusammenhalts werden gerufen.

+++ 12.15 Uhr: Die Gegner werfen Steine in Richtung der Polizisten

+++ 12.14 Uhr: Immer wieder hallen Donnerschläge über den Maidan.

+++ 12.13 Uhr: Demonstranten schießen unzählige Leuchtraketen auf Polizisten.

+++ 12.12 Uhr: Die Lage verschärft sich derzeit..

+++ 12.01 Uhr: Die ehemalige Politikerin der Piraten, Marina Weisband, sagte "FOCUS Online: "Die Polizei hat den Platz inzwischen komplett umstellt. Aber noch halten die Demonstranten den Maidan." Sie hält sich derzeit in Kiew auf.

+++ 11.55 Uhr: Wie "Euromaidan" auf Twitter vermeldet, versammeln sich immer mehr Polizisten um den Maidan herum.

+++ 11.50 Uhr: Janukowitsch hat den morgigen Donnerstag zum landesweiten Tag der Trauer für die Opfer der Straßenschlachten in Kiew erklärt. Zum Gedenken an die mindestens 25 Toten sollten an allen staatlichen Gebäuden in der Ex-Sowjetrepublik die Fahnen auf Halbmast gesenkt werden, ordnete Janukowitsch am Mittwoch an.

+++ 11.38 Uhr: Nach seinem Außenminister hat nun auch Frankreichs Staatspräsident Francois Hollande sich zu Wort gemeldet. Durch die EU müsse man die Verhängung "individueller Sanktionen" gegen die ukrainische Führung prüfen.

+++ 11.37 Uhr: Putin hat "Extremisten" in der Ukraine für die tödlichen Straßenschlachten in Kiew verantwortlich gemacht. Er verurteile die Gewalt scharf und betrachte die Vorgänge als versuchten Staatsstreich, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch nach Angaben russischer Agenturen.

+++ 11.35 Uhr: "Seine Verweigerung ernsthafter Gespräche über eine friedliche Konfliktlösung und Verfassungsreform ist ein großer Fehler." Steinmeier forderte die Regierung in Kiew zur Besonnenheit auf. "Es liegt in der Verantwortung von Präsident Janukowitsch, der Regierung und den Sicherheitskräften, besonnen zu agieren und zu deeskalieren."

+++ 11.34 Uhr: Bundesaußenminister Steinmeier hat Janukowitsch Fehler im Umgang mit der Opposition vorgeworfen. "Die Verzögerungstaktik von Präsident Janukowitsch hat die Ukraine teuer bezahlt", erklärte Steinmeier am Mittwoch nach Angaben seines Ministeriums.

+++ 11.28 Uhr: Papst Franziskus hat ein Ende der Gewalt in der Ukraine gefordert. Die Ereignisse in der Hauptstadt Kiew verfolge er mit besorgtem Herzen, sagte Franziskus bei seiner Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz: "Ich ermutige alle Parteien, alle Gewalt zu beenden und Eintracht und Frieden für das Land anzustreben."

+++ 11.22 Uhr: Ein Einsatz von Soldaten ist erst nach Ausrufung des Ausnahmezustandes per Gesetz erlaubt - dies steht nach Angaben von Regierungsmitgliedern bisher nicht zur Debatte. Zu einer Brigade gehören etwa 500 Einsatzkräfte.

+++ 11.21 Uhr: Der kommissarische ukrainische Verteidigungsminister Pawel Lebedew hat angeordnet, Luftlandetruppen zur Verstärkung nach Kiew zu verlegen. Die Soldaten der 25. Brigade aus der Großstadt Dnjepropetrowsk sollten Waffen- und Munitionsdepots sichern, sagte Lebedew am Mittwoch der russischen Staatsagentur Itar-Tass.

+++ 11.18 Uhr: Die EU-Außenminister sind für Donnerstag zu einer Sondersitzung über die Ukraine nach Brüssel einberufen worden. Das bestätigte die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton am Mittwoch.

+++ 11.11 Uhr: "Wir halten Wirtschaftssanktionen nur dann für gerechtfertigt, wenn sie Staaten und Regime betreffen, von denen Gefahr für andere Staaten ausgeht", sagte der Vorsitzender des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft, Eckhard Cordes, am Mittwoch zu Reuters. "Das ist in der Ukraine nicht der Fall."

+++ 11.10 Uhr: Widerspruch zu den Sanktionen kommt aus der deutschen Wirtschaft. Sie warnt vor einem solchen Schritt und fordert zur Lösung des blutiger werdenden Konflikts ein stärkeres Engagement der Bundesregierung.

+++ 11.03 Uhr: Frankreichs Außenminister Fabius erklärte via Twitter, in der Ukraine müsse man schnellstmöglich zu einem erträglichen Gesprächsklima kommen.

#Ukraine Il faut le plus vite possible retourner à une situation apaisée mais les reponsables de tout cela ne peuvent rester impunis @BFMTV

+++ 10.56 Uhr: Forderung der Opposition sei der Stopp des Polizeieinsatzes. "Es muss einen Waffenstillstand für Verhandlungen geben."

+++ 10.56 Uhr: Oppositionsführer Vitali Klitschko kündigt für Mittwoch ein weiteres Treffen der Opposition mit Präsident Viktor Janukowitsch an. Dieser wolle das Gespräch, "wir sind dazu bereit", sagte Klitschko Bild-Online.

+++ 10.54 Uhr: Die Bundesregierung rät zu erhöhter Vorsicht. Das Auswärtige Amt in Berlin empfahl am Mittwoch dringend, sich von den Demonstrationen in Kiew fernzuhalten. Darüber hinaus sollten die Reisenden auch Menschenansammlungen, Regierungsgebäude und Orte mit hoher Polizeipräsenz meiden.

+++ 10.52 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin lässt erklären, dass seine Regierung im Ukraine-Konflikt an ihrer Linie der Nicht-Einmischung festhalten wird.

+++ 10.48 Uhr: Gegen die Ukraine werden nach Angaben von Frankreichs Außenminister Laurent Fabius "wahrscheinlich" EU-Sanktionen verhängt. Das sagte Fabius am Mittwoch in Paris. Zuvor waren bei gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Opposition in der Ukraine mindestens 25 Menschen getötet worden.

#Ukraine La perspective de sanctions prises au niveau #UE vient immédiatement à l'esprit, nous prendrons une position commune @BFMTV

+++ 10.42 Uhr: Der Rauch verzieht sich - und es ist auch wieder ruhiger geworden. Die Protestbekundungen auf dem zentralen Platz sind vorerst vorbei.

+++ 10.37 Uhr: Vermutlich durch das Abschießen von Feuerwerksraketen und Böllern.

+++ 10.36 Uhr: Seit wenigen Minuten hüllt dichter Rauch den Maidan ein.

+++ 10.32 Uhr: Wie der Sender Sky News twitterte, bereiten ukrainische Frauen eine Reihe von Molotow-Cocktails vor.

Women prepare Molotov cocktails at Independence Square #Kiev #Ukraine http://t.co/GFRanKiFol pic.twitter.com/UNuGwTMDW1

+++ 10.27 Uhr: Reynders ergänzte, er sei sich der Unterstützung seiner Kollegen aus Deutschland und Schweden, Frank-Walter Steinmeier und Carl Bildt, sicher. "Wir müssen jetzt wirklich Druck auf das Regime ausüben", sagte er.

+++ 10.26 Uhr: "Es ist Zeit für eine neue Etappe, jene der Sanktionen", sagte Außenminister Didier Reynders am Mittwoch im belgischen Rundfunk. "Es geht um Sanktionen, um einen Dialog in Gang zu bringen, nicht um Sanktionen der Sanktionen wegen."

+++ 10.24 Uhr: Die Rufe nach Sanktionen gegen die Führung in Kiew werden immer lauter: Nun hat sich auch Belgien geäußert.

+++ 10.18 Uhr: Der Chef des Olympischen Komitees der Ukraine und frühere Stabhochsprung-Weltmeister Sergej Bubka ruft seine Landsleute zur Beendigung der Gewalt auf. "Dialog ist Kraft, Gewalt ist Schwäche", schrieb er über den Kurznachrichtendienst Twitter aus Sotschi. Er wolle seinem Land den olympischen Frieden bringen, schrieb Bubka, der auch Berater von Präsident Viktor Janukowitsch ist.

Our athletes are competing hard in Sochi, but peacefully and with honor. Violence has no place in the World.

+++ 10.14 Uhr: Die Gewalt in der Ukraine ist auch Thema beim deutsch-französischen Ministerrat in Paris. Deutsche, französische und polnische Diplomaten haben sich am Mittwoch abgestimmt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Präsident François Hollande wollten "sich absprechen" und dann "öffentlich äußern".

+++ 10.11 Uhr: Offenbar rüsten sich die Demonstranten auf neue Zusammenstöße mit der Polizei vor.

+++ 10.08 Uhr: Auf dem Maidan ruft die Opposition über Lautsprecher die Demonstranten zum Zusammenhalt auf.

+++ 10.05 Uhr: Am Mittwoch hat Präsident Janukowitsch weiter Öl ins Feuer gegossen: Er verteidigte den Einsatz von Gewalt. Die Opposition habe die "Grenzen überschritten", als sie ihre Anhänger auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew "zu den Waffen gerufen" hätten. Es handle sich um "Kriminelle, die vor Gericht gehören".

+++ 10.03 Uhr: Live-Bilder vom Maidan zeigen, dass sich der Platz weiter füllt.

+++ 10.01 Uhr: Wie die Opposition mittelt, sollen mehrere Busse aus dem Westen der Ukraine auf dem Weg nach Kiew sein. Das berichtet "EuromaidanPR" auf seiner Internetseite.

+++ 9.59 Uhr: Polens Ministerpräsident Donald Tusk kündigt an, sich in Gesprächen mit anderen EU-Staats- oder Regierungschefs für Finanzsanktionen gegen die Regierung in Kiew einzusetzen

+++ 9.56 Uhr: "Dies ist eine Manipulation der Köpfe der Menschen und ein Versuch, gewaltsam die Macht zu ergreifen", sagte Arbusow nach örtlichen Medien. Bei den massiven Zusammenstößen im Zentrum von Kiew wurden bislang mindestens 25 Menschen getötet und Hunderte verletzt.

+++ 9.55 Uhr: Die ukrainische Führung wirft ihren Gegnern einen versuchten Staatsstreich vor. "Dies ist kein Ausdruck von Demokratie und einer gesellschaftlichen Einstellung der Menschen", sagte der geschäftsführende Regierungschef Sergej Arbusow am Mittwoch zum Auftakt einer Kabinettssitzung in Kiew.

+++ 9.44 Uhr: Der ehemalige polnische Präsident und Ukraine-Vermittler Aleksander Kwasniewski hält nach dem blutigen Sicherheitseinsatz in Kiew EU-Sanktionen gegen die Ukraine für nötig. "In gewissem Sinn ist der Maidan der ukrainische Tiananmen", sagte er am Mittwoch im polnischen Rundfunksender RMF in Anspielung auf die Niederschlagung der chinesischen Studentenproteste in Peking 1989.

+++ 9.23 Uhr: Mit Angst und Bangen warten Angehörige der Demonstranten auf ein Lebenszeichen ihrer Lieben. Für viele kommt jede Hoffnung zu spät. "Wir haben aus dem Radio erfahren, dass sie tot ist", erzählt Taissija Schtschuzkaja dem Internetportal der Zeitung "Westi" - ihre Schwiegermutter ist bei den blutigen Schlachten ums Leben gekommen.

+++ 8.55 Uhr: Andrej Sadowy, Bürgermeister der Großstadt Lwiw (Lemberg) im Westen der Ukraine ruft die Polizei offen auf, zu den Regierungsgegnern überzulaufen. "Wendet Eure Waffen zum Schutz der Menschen an - Eurer Verwandten, Nachbarn, Freunde. Seid Euch bewusst, die kleinste Aggression von Eurer Seite wird eine um einige Male stärkere Antwort bekommen", warnt Sadowy auf seiner Facebook-Seite.

+++ 8.21 Uhr: Die Metro in Kiew steht heute komplett still. Die Behörden haben außerdem verfügt, dass die Geschäfte, Schulen und Kindergärten heute geschlossen bleiben.

(nbe)
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